Die Asiatische Hornisse breitet sich in der Schweiz aus. 650 Nester wurden in diesem Jahr gefunden – und meist zerstört. Das sind fünfmal mehr als im letzten Jahr. Für die heimische Tierwelt, insbesondere Honigbienen, stellt sie eine ernsthafte Gefahr dar. Und sie stellt Imkerinnen und Imker vor grosse Herausforderungen.
«Die Asiatische Hornisse belagert systematisch Honigbienen-Völker. Gleichzeitig macht sie riesige Nester und hat einen grossen Nahrungsbedarf. Ein Nest dieser Hornissen braucht in einem Jahr ungefähr elf Kilogramm Insekten», erklärt Mathias Götti Limacher, Geschäftsleiter von «Bienen Schweiz», der Dachorganisation der Imker und Imkerinnen.
Die Bekämpfung der Hornisse erfordert schnelles Handeln und die Vernichtung der Nester. Über die Plattform Asiatischehornisse.ch können Funde gemeldet werden. Besonders im Herbst sei die Zerstörung wichtig, sagt Götti Limacher, weil da viele hunderte junge Königinnen überwintern und nächsten Frühling neue Nester bilden.
Gefahr für das Ökosystem
Die zunehmende Verbreitung der Asiatischen Hornisse stellt eine Gefahr für das gesamte Ökosystem dar. Die Bestäubung von Kultur- und Wildpflanzen sei zunehmend gefährdet, weil Bienen und auch andere Bestäubungsinsekten direkt bedroht seien. «Bereits jetzt ist die Bestäubung von Kultur- und Wildpflanzen in der Schweiz nicht überall gesichert», zeigt sich Mathias Götti Limacher besorgt.
«Eingeschleppte Organismen sind für die Natur immer schlecht», sagt der Imker. Wenn invasive Tier- oder Pflanzenarten mehr Platz einnehmen als die einheimischen Arten, können diese verdrängt werden. «Gerade bei besonders gefährdeten Insekten ist das umso dramatischer.»
Seit acht Jahren verfolgt der Bund eine Strategie zur Bekämpfung invasiver Arten. Doch der Vollzug liegt bei den Kantonen, die unterschiedlich aufgestellt sind. Je nach Kanton sei das schwierig, sagt Mathias Götti Limacher: Wenn finanzielle und personelle Ressourcen fehlen, sei auch das schnelle Handeln nicht möglich – was «sehr unbefriedigend» sei.