Das Wichtigste in Kürze:
- Das Schweizer Nationalteam holte an der Berufs-Weltmeisterschaft in Abu Dhabi zwanzig Medaillen, davon elf Mal Gold.
- Die Goldmedaille ging unter anderem an einen Automatiker, eine Bäckerin, einen Möbelschreiner und an eine Fachfrau Gesundheit.
- In der Nationenwertung landet die Schweiz auf Platz zwei hinter China.
Sie haben geschliffen, gemauert, gepflegt und gegärtnert. 11 junge Berufsfrauen und 27 junge Berufsmänner haben an den Berufs-Weltmeisterschaften World Skills in Abu Dhabi um Medaillen gekämpft. Vier Tage lang mussten sie verschiedene Aufgaben meistern.
Als der Sand ausging
Die beiden Landschaftsgärtner mussten sich an einem Wüstengarten versuchen, mit Sand Palmen und Steinen. «So etwas haben wir vorher noch nie gemacht», sagt Landschaftsgärtner Benjamin Räber. «Eigentlich kein Problem, wäre uns nicht nach kurzer Zeit der Sand ausgegangen. Und mehr aufzutreiben, scheint in der Wüste offenbar nicht möglich zu sein», sagt er nach dem Wettkampftag. «So mussten wir halt Steine vergraben.»
Stahlplatten aus Österreich eingeflogen
Rico Cioccarelli ist der technische Delegierte der Schweizer Delegation und hat alles im Griff. Auch das Chaos, dass sich da und dort abzeichnet. «Wir mussten in allerletzter Minute extra Stahlplatten aus Österreich einfliegen lassen, sie hatten hier nur solche mit der falschen Dicke.» Eine Herkulesaufgabe, die der Bündner mit höchster Gelassenheit meistert.
Unter Zeitdruck und im Lärm arbeiten
Die Schneiderin Flurina Rüesch arbeitet hoch konzentriert an ihrem Schnittmuster. Das Ziel ist ein blau-weissen Damenkleid. Unter hohem Zeitdruck und im permanenten Lärm in der riesigen Messehalle zu arbeiten, ist höchst anstrengend. «Man muss all die Dinge einfach ausblenden und sich auf seine Aufgabe konzentrieren», sagt sie.
-
Bild 1 von 7Legende: Einmarsch des Schweizer Teams an der Eröffnungsfeier in der Arena der Worldskills 2017. Keystone/Swissskills Michael Zanghellini
-
Bild 2 von 7Legende: Die Schweizer Bäckerin Ramona Bolliger am 1. Wettkampftag. Keystone/Swissskills Michael Zanghellini
-
Bild 3 von 7Legende: Der Schweizer Automatiker Cedric Achermann am 2. Wettkampftag an den Worldskills 2017 in Abu Dhabi. Keystone/Swissskills Michael Zanghellini
-
Bild 4 von 7Legende: Der Schweizer Landschaftsgärtner Nils Bucher am 2. Wettkampftag. Keystone/Swissskills Michael Zanghellini
-
Bild 5 von 7Legende: Die Schweizer Steinmetzin Sonja Monn am 2. Wettkampftag. Keystone/Swissskills Michael Zanghellini
-
Bild 6 von 7Legende: Die Schweizer Bekleidungsgestalterin Flurina Ruesch am 4. Wettkampftag. Keystone/Swissskills Michael Zanghellini
-
Bild 7 von 7Legende: Die Schweizer Zimmermann Florian Nock am 2. Wettkampftag. Keystone/Swissskills Michael Zanghellini
Kein Geld für Austragung von Mega-Event
Eigentlich wollte die Schweiz die übernächsten World Skills in Basel ausrichten. Seit mehreren Jahren hatte sich ein kleines Team darauf vorbereitet, der Besuch von Bundesrat Schneider-Amman für die Lancierung vor Ort in Abu Dhabi war schon geplant.
Doch im letzten Moment zog der Bundesrat den Stecker, die Regierung lehnte den Bundesbeitrag von 30 Millionen Franken ab. «Das sind heute Mega-Events, die in der Schweiz kaum mehr ausgerichtet werden können.
Die Strategie von World Skills international ist, noch mehr zu wachsen – und das macht es schwierig», sagt dazu Josef Widmer, Stellvertretender Direktor des Staatssekretariats für Forschung, Bildung und Innovation. So werden die World Skills 2021 in Shanghai stattfinden. Aber die nächsten Berufsmeisterschaften stehen schon bald an: 2018 finden die Swiss Skills in Bern statt.