Das Wasser stürzt tosend über die Felsen, die Gischt spritzt weiss in die Höhe. Der Rheinfall führt derzeit so viel Wasser wie selten. Nur ungefähr alle 20 Jahre zeige er sich derart spektakulär, heisst es bei Schaffhauserland Tourismus.
Es ist wahnsinnig schön und beeindruckend.
«Deshalb sind wir da, weil wir wissen, dass es heuer ganz speziell viel Wasser hat», sagt denn auch Edith. Sie ist extra aus Bern angereist, um sich die Wassermassen vor Ort anzuschauen. «Wahnsinnig schön» sei das und beeindruckend.
Das sehen viele ähnlich. In diesem Jahr habe es beim Rheinfall besonders viele Besucherinnen und Besucher, sagt Beat Hedinger, der Geschäftsführer von Schaffhauserland Tourismus. Im vergangenen Jahr hätten sie auf der Schaffhauser Seite des Rheinfalls über 1000 Reisebusse gezählt. «In diesem Jahr haben hier 30 Prozent mehr Cars angehalten», sagt er. Dazu kämen 16 Prozent mehr Autos auf den Parkplätzen.
Dichtestress im Souvenirladen
Auch die Souvenirläden profitieren vom Besucherandrang. Hedinger sagt, in ihrem eigenen Informations- und Souvenirshop gebe es an manchen Tagen sogar ein Gedränge. Er spricht von einer Art «natürlichen Barriere»: Die Leute kommen dann jeweils gar nicht mehr in den Laden rein, weil es im Innern bereits so viele Menschen hat.
Auch an diesem schönen Sommertag mitten in den Schulferien besuchen Touristinnen und Touristen aus der ganzen Welt den Rheinfall. Viele zücken ihr Smartphone, halten das Naturspektakel fest oder machen ein Selfie.
Gilbert aus Winterthur beobachtet die Schiffe, die ganz nah an den Rheinfall heranfahren. Er sagt: «Ich hätte im Moment keinen Mut dafür.» Er könne nicht schwimmen. Aber auch davon abgesehen sei das viele Wasser ziemlich eindrücklich, findet der Rollstuhlfahrer.
Besucherrekord bei der Schifffahrt
Die Schiffe von Thomas Mändli sind jedoch trotz der imposanten Wassermassen gut gefüllt – oder gerade deshalb. «Wir durften im Juni und im Juli einen Besucherrekord verzeichnen», sagt er.
Nun, da das Wasser langsam wieder zurückgeht, dürfen seine Leute auch wieder den Felsen in der Mitte des Rheinfalls anfahren. Mändli spricht von einer enormen Freude und Erleichterung.
Mir gefällt der Rheinfall vor allem am Morgen früh oder am Abend spät – ohne Leute.
Mändli ist seit 2010 Geschäftsführer der Schifffahrt am Rheinfall, seit 35 Jahren arbeite er hier. In all dieser Zeit sei ihm der Rheinfall nie verleidet. «Mir gefällt er vor allem am Morgen früh oder am Abend spät – ohne Leute», sagt er. Gerade in der Dämmerung sei der Rheinfall besonders schön – unabhängig vom Wasserstand.