«Angespannt, aber nicht dramatisch», fasst Camille Luyet vom Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) die aktuelle Lage zusammen. Vor zwei Wochen kam es im Kanton Zürich zu einem Vogelgrippeausbruch, das auch «hochpathogene aviäre Influenza (HPAI)» genannt wird.
Daraufhin habe das BLV rasch gehandelt, so Luyet und ergänzt: «Das BLV und die Kantone haben zum richtigen Zeitpunkt reagiert. Vom Moment an, als ein Verdacht auf die hochpathogene aviäre Influenza aufkam, reagierten die Behörden schnell und ergriffen die richtigen Massnahmen.»
Kontaktbeschränkungen für Vögel
Für das Gebiet rund um den betroffenen Betrieb im Kanton Zürich gelten besonders strenge Sicherheits- und Hygienevorschriften. Zudem dürfen im ganzen Mittelland die Tiere auf allen Geflügelbetrieben rund um die Seen nur noch dann ins Freie, wenn die Aussenräume überdacht sind.
Ziel ist es, dass die Hühner nicht mit Wildvögeln in Kontakt kommen. Für den Menschen ist die Vogelgrippe nicht gefährlich, aber für Hühner endet die Ansteckung meist tödlich. Dank der Massnahmen bestehe für die acht Millionen Tiere der Mastbetriebe in der Schweiz keine grosse Gefahr, ist Adrian Waldvogel überzeugt.
Eine gewisse Gefahr für die acht Millionen Tiere der Schweizer Mastbetriebe besteht.
Der Präsident der Schweizer Geflügelproduzenten sagt: «Eine gewisse Gefahr besteht. Ich bin aber sicher, dass mit den Massnahmen und zusammen mit den Kontroll- und Beobachtungsgebieten um die Schweizer Gewässer keine Nutztiere in Gefahr sind.»
Eierbranche auch nicht alarmiert, aber vorsichtig
Auch die Vereinigung der Schweizer Eierproduzenten sei nicht allzu besorgt, wie Geschäftsführerin Edith Nüssli sagt. Unterschätzen dürfe man aber die Seuche auf keinen Fall: «Es ist ganz wichtig zu betonen, dass die Gefahr damit nicht vorüber ist. Es gibt ja schon jetzt viele Vogelgrippefälle regelmässig in den Niederlanden und in Deutschland.»
Weiterhin sei hohe Wachsamkeit gefordert, sagt sie. Sowohl die Poulet- als auch die Eierproduzentinnen und -produzenten hoffen, dass es nicht zu weiteren Vogelgrippeansteckungen in der Schweiz kommt.