Einen so grossen Anlass hat Chur noch selten gesehen. Am Big Air – einer Mischung zwischen Snowboard- und Freeski-Wettbewerb und Musikfestival am Stadtrand – werden am Freitag und Samstag mehr als 35'000 Besucherinnen und Besucher erwartet.
Zwei Tage lang zeigen 160 Athletinnen und Athleten aus der ganzen Welt ihre waghalsigen Sprünge, sammeln Weltcuppunkte und kämpfen um die Olympiaqualifikation im Freeski Big Air. Dazu gibt es Hip-Hop-Konzerte und Party.
Rapper «Gimma» als Initiator
Gian Marco Schmid, besser bekannt als Rapper «Gimma», erinnert sich, wie er Anfangs 2021 die Kulturstrategie der Stadt Chur durchgelesen hat. «So bin ich darauf gestossen, dass die Stadt auf der Suche nach internationalen Anlässen ist».
Ich habe Anfang Jahr in der Churer Kulturstrategie gelesen, dass die Stadt auf der Suchen nach internationalen Grossanlässen ist.
Am Anfang sei die Idee gewesen, einen Musikanlass, ein Openair zu organisieren. Das Ganze sei immer grösser geworden, irgendwann sei die FIS und damit der wichtige Sportteil dazu gekommen, sagt Schmid.
Die Organisation des Big Air liegt jetzt in den Händen jener Veranstaltungsfirma, die auch das Openair Frauenfeld durchführt. Das Churer Parlament hat im Juni spontan eine Unterstützung von 600'000 Franken gesprochen.
1000 Tonnen Kunstschnee
Die Schanze für die Freestylerinnen und Freestyler wurde mit über 1000 Tonnen Kunstschnee präpariert. Chur ist plötzlich Gastgeberin einer Grossveranstaltung – so wie das letzte Mal in den 1990er-Jahren beim Eidgenössischen Schwingfest.
«Bis jetzt waren wir mit unseren Hotels Partnerin für Anlässe in den bekannten Tourismusorten in der Umgebung», sagt die Churer Tourismuschefin Leonie Liesch. Jetzt seien die rund 1000 Hotelbetten in der Stadt und viele Hotels in der Umgebung mit einem Churer Anlass belegt.
Das Big Air bringt junge Leute nach Chur, welche die Stadt vorher nicht kannten.
Die Stadt Chur wittert im Big Air die Chance, eine neue Zielgruppe anzusprechen. Die Absicht der Veranstalter und auch der Stadt ist klar: Das Big Air Chur soll keine Eintagsfliege bleiben. An einer Volksabstimmung will die Stadt den Unterstützungsbeitrag für künftige Big Airs zur genehmigen lassen. Dieses Jahr zahlt auch der Kanton Graubünden einen Anteil. Das Gesamtbudget liegt laut den Veranstaltern bei sechs Millionen Franken.