Vor einem Jahr hatten die Schweizer Pensionskassen im Durchschnitt noch Reserven von fast 20 Prozent für ihre Verbindlichkeiten auf der Seite. In absoluten Zahlen sind dies 145 Milliarden Franken, aber im vergangenen Jahr sind diese Reserven wieder weggeschmolzen.
Der Einbruch an den Kapitalmärkten ist schuld für diesen eklatanten Rückgang der Reserven. Der Chef der Zürcher BVK, Thomas Schönbächler, fasst das Jahr wie folgt zusammen: «2022 war ein sehr forderndes Jahr. Alleine die letzten Wochen zeigen dies eindrücklich auf, wo es nochmals grosse Veränderungen gegeben hat.» Schönbächler spielt mit seiner Aussage auf den schwachen Börsenmonat Dezember an.
Schlechte Jahre gehören auf dem Aktienmarkt dazu
Bei der BVK, der grössten Pensionskasse des Landes, liegt die Rendite eine Woche vor dem Jahresende bei minus zehn Prozent. Damit liegt die BVK in etwa bei der Durchschnittsrendite der Pensionskassen. Diese neu deutlich negativen Renditen fressen die angesparten Reserven naturgemäss auf.
Der Negativtrend soll aber kein Grund zur Panik sein, meint Schönbächler. Schlechte Jahre seien zu erwarten und würden zum Geschäft gehören. Der Chef der BVK führt aus: «Wir haben über 35 Prozent Aktien in unserem Portfolio. Da hat man gewisse Risiken in der Anlagestrategie und Jahre wie das 2022 gehören einfach dazu.»