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Biodiversität versus Camping Campingplatz in Schutzgebiet steht kurz vor dem definitiven Aus

Ein Gutachten zeigt: Der umstrittene Campingplatz Fanel am Neuenburgersee verstösst gegen geltendes Umweltrecht.

Darf in Gampelen (BE) am Neuenburgersee neben geschützten Pflanzen und Tieren gezeltet und gecampt werden? Nein. Zu diesem Schluss kommt die eidgenössische Natur- und Heimatschutzkommission (ENHK). Der Campingplatz Fanel verstösst gegen geltendes Umweltrecht, der Campingplatz beeinträchtige die Schutzgebiete schwerwiegend. Die Kommission fordert: Der Campingplatz Fanel soll aufgehoben und das gesamte Gebiet renaturiert werden.

Ufer des Neuenburgersees, im Hintergrund Campingplatz umgegeben von Bäumen.
Legende: Der Campingplatz Fanel wurde in den 1950er-Jahren gebaut. Der Bau war legal und entsprach dem damaligen Recht. Keystone/TCS CAMPING

In den 1950er Jahren wurde der Campingplatz Fanel erstellt – damals gesetzeskonform. Mittlerweile wurde das Gebiet am Neuenburgersee aber mehrfach mit einer Schutzzone belegt und gilt als Hotspot der Biodiversität. Zum Gebiet gehören ein Wasser- und Zugvogelreservat, ein Auengebiet, ein Flachmoor und eine Moorlandschaft.

Dank des Gutachtens ist der rechtliche Rahmen nun glasklar.
Autor: Evi Allemann Regierungsrätin Kanton Bern

Das Land, auf dem der Campingplatz steht, gehört dem Kanton Bern. «Mit den neuen Gutachten ist der rechtliche Rahmen nun glasklar», so die zuständige Berner Regierungsrätin Evi Allemann, «der Campingplatz kann nicht bleiben.» Eine Sonderregelung, wie im Kantonsparlament mehrfach gefordert, sei rechtlich nicht möglich.

Gemeinde und IG wollen weiterkämpfen

Bereits heute ist klar: Der jetzige Betreiber des Campings, der Touring Club der Schweiz (TCS), wird den Betrieb des Platzes per Ende 2024 einstellen. Darauf haben sich der TCS und Umweltverbände 2018 geeinigt. Trotz dieser Einigung: Stammgäste und die Gemeinde Gampelen fordern, dass der Platz auch danach offen bleiben darf.

Vögel auf Ästen sitzend
Legende: Der Camping liegt inmitten eines Wasser- und Zugvogelreservats von internationaler Bedeutung. Keystone/LAURENT DARBELLAY

«Ich bin enttäuscht», sagt Hanspeter Mischler. Er kämpft seit Jahren für den Erhalt des Campingplatzes und präsidiert eine IG, die sich für das Anliegen einsetzt. «Wir werden das Gutachten nun genau anschauen und dann entscheiden, wie wir vorgehen», so Mischler, «aber die Hoffnung stirbt zuletzt.»

Auch der Gemeindepräsident von Gampelen, Eric Dietrich, ist enttäuscht vom neuen Gutachten, aber auch er will nicht aufgeben. «Die Gemeinde hat ein Interesse daran, dass der Campingplatz erhalten bleibt. Wir müssen uns überlegen, wie der Platz ökologisch betrieben werden kann.» Die Gemeinde prüfe nun den Gang vor das Bundesgericht. «Mit dem neuen Gutachten sind unsere Chancen sicher kleiner geworden, unmöglich ist es aber nicht.»

Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 17.02.2022, 12:01 Uhr ; 

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