Die erste Zeckenstichkarte der Schweiz und des Fürstentums Liechtenstein basiert auf 6338 Zeckenstichen, die von Nutzern der App «Zecke» in den letzten beiden Jahren gemeldet wurden. Die Auswertung der App-Daten durch ZHAW-Forschende zeigt: Die Mehrheit der Stichmeldungen stammt aus dem urban geprägten Mittelland.
«Wichtig ist die Erkenntnis, dass man sich nicht im Wald oder auf der Wiese aufhalten muss, um von einer Zecke gestochen zu werden», betont ZHAW-Forscher Werner Tischhauser. 23 Prozent aller Stichmeldungen kommen aus Siedlungsgebieten, 44 Prozent stammen aus Gemeinden mit offizieller FSME-Impfempfehlung des Bundesamts für Gesundheit (BAG).
Keine Region der Schweiz war frei von Zeckenstichmeldungen.
Zecken stechen meist unbemerkt
Das Besondere an der Zeckenstichkarte ist, dass sie aufzeigt, in welchem Gebiet jemand gestochen wurde. Bei der Auswertung und Interpretation muss laut den Forschern allerdings eine gewisse Unschärfe beim gemeldeten Zeitpunkt und Ort berücksichtigt werden: Da die Zecken beim Stich einen betäubenden Wirkstoff abgeben, bleibt der exakte Moment meist unbemerkt. Meist wird das Tier erst später entdeckt, beispielsweise beim Duschen am Abend.
Trotz dieser Umstände liefern die erhobenen Daten aber wertvolle Erkenntnisse für die Zeckenprävention.
Lange Kleider, geschlossene Schuhe
Einfache Massnahmen wie lange Kleidung und geschlossene Schuhe sowie aufgetragenes Zeckenschutzmittel sind ein wirkungsvoller Schutz. Kinder sollten am Abend konsequent von Erwachsenen von Kopf bis Fuss auf Zecken kontrolliert werden.