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«Das Alter alleine ist kein Indikator»
Aus HeuteMorgen vom 15.08.2018.
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Brücken-Einsturz in Genua «Ein Brücken-Einsturz ist in der Schweiz unmöglich»

Die Autobahnbrücken werden laufend untersucht, sagt das Astra. So soll eine Tragödie wie in Genua verhindert werden.

Ungläubig und schockiert schaut die Welt nach Genua: Da stürzt mitten in der Stadt eine stark befahrene Brücke ein. Das Unglück fordert zahlreiche Tote und Verletzte.

Auch in der Schweiz gibt es viele Autobahnbrücken. Das Bundesamt für Strassen Astra kontrolliert rund 1500 Brücken, dazu 1600 Überführungen und über 2000 Unterführungen. Astra-Sprecher Thomas Rohrbach erklärt, wie man in der Schweiz verhindern will, dass Autobahnbrücken einstürzen.

Thomas Rohrbach

Mediensprecher

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Rohrbach arbeitet seit vielen Jahren als Mediensprecher beim Bundesamtes für Strassen (Astra) in Bern. Er ist im Kanton Solothurn aufgewachsen und wohnt heute noch dort.

SRF News: Könnte auch in der Schweiz eine Autobahnbrücke einstürzen?

Thomas Rohrbach: Unsere Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass Autobahnbrücken jederzeit sicher betrieben werden können, das heisst, dass ein Brücken-Einsturz schlicht unmöglich ist, selbst dann, wenn die Bedingungen ein bisschen abnormal sind.

Warum ist das in der Schweiz nicht möglich?

Unsere Autobahnbrücken werden laufend untersucht. Die Mitarbeitenden der Autobahn-Werkhöfe sind täglich auf dem Nationalstrassennetz unterwegs, nehmen Sichtkontrollen vor und rapportieren allfällige Schäden sofort. Bei Unfällen oder Bränden in der Nähe einer Brücke wird die Brücke untersucht. Jede Brücke wird alle fünf Jahre gründlich inspiziert.

Wie kontrolliert man über 5000 Objekte, damit man stets à jour ist?

Das ist eine Frage der Planung, das heisst, wir wissen, wann wir welche Brücke untersucht haben. Die grossen Inspektionen alle fünf Jahre werden festgehalten. Nötige Arbeiten werden nicht nur vom Astra ausgeführt, sondern auch von spezialisierten Ingenieurfirmen, die sich täglich mit Brücken beschäftigen. Das ist eine immerwährende Aufgabe. Mit der Untersuchung von Brücken ist man nie fertig.

Mit der Untersuchung von Brücken ist man nie fertig
Autor: Thomas Rohrbach Astra-Sprecher

Setzen Sie auch Drohnen ein, um Brücken und Überführungen zu überwachen?

Die höchsten Brücken stehen in der Leventina, teils mit über 110 Meter hohen Pfeilern. Um eine Sichtkontrolle vorzunehmen, ist es in einem ersten Schritt sinnvoll, wenn man die Brückenpfeiler mit einer Drohne abfliegt, damit man nach dem Video-Studium weiss, wo allenfalls noch eingehender kontrolliert werden muss.

Was kann dazu führen, dass eine Autobahnbrücke instabil wird?

Wenn man den Job richtig macht, dann sind äussere Einflüsse die Ursache für katastrophale Ereignisse, zum Beispiel Erdbeben. Die Schweizer Nationalstrassen erfüllen relativ hohe Anforderungen an die Erdbebensicherheit. Überschwemmungen, Erdrutsche, Steinschläge oder Grossbrände können ebenfalls Schäden anrichten. Aber der eigentliche Verkehrsbetrieb wird in der Schweiz nicht dazu führen, dass eine Brücke einfach so in sich zusammenstürzt.

Die Brücke in Genua stammt aus den 1960er Jahren. Auch in der Schweiz gibt es Brücken in diesem Alter. Ist das Alter ein Risiko?

Eine Brücke kann 75 bis 90 Jahre betrieben werden, allenfalls auch länger. Das Alter alleine ist noch kein Indikator. Die meisten Nationalstrassenbrücken sind 30 bis 40 Jahre alt, wenn nicht sogar noch älter. Alle sind in einem Zustand, der nicht besorgniserregend ist. Wenn man die Brücke gut unterhält, dann kann sie sehr, sehr lange ihren Dienst tun.

Das Gespräch führte Ruth Wittwer.

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