- Am Freitagabend sind zum Teil heftige Gewitter über die Schweiz gezogen.
- Grosse Schäden gab es im Baselbiet. In Birsfelden brachten die Winde einen Brückenkran zu Fall.
- Auch in den Kantonen Bern und Solothurn verursachten umgestürzte Bäume Schäden und Keller wurden überflutet.
Wind, Regen und Blitze: Leserbilder zu den Gewittern
Windböen liessen am Freitagabend in Birsfelden/BL einen 400 Tonnen schweren Brückenkran in sich zusammenfallen. Dabei wurde zwar niemand verletzt – allerdings entstand erheblicher Sachschaden, der sich laut Polizei noch nicht beziffern lässt.
Doch die Zerstörungen seien «gross» gewesen, heisst es. Der Kran an der Hafenstrasse im Birsfelder Hafen sei mit aller Wahrscheinlichkeit durch ein starkes Gewitter zum Einsturz gebracht worden, so die Behörden weiter.
Das Gebiet wurde abgesperrt, da in unmittelbarer Nähe ein baugleicher Kran steht, dessen Statik wegen des Sturmes zuerst habe überprüft werden müssen.
Mehr als 180 Schadensmeldungen
Im Baselbiet gingen in der Nacht auf Samstag nicht weniger als 188 Meldungen über Sturmschäden ein. Diese Notrufe betrafen hauptsächlich die Gemeinden Muttenz, Birsfelden und Münchenstein. So sind etwa Bäume beziehungsweise Äste auf die Strasse gestürzt, Ziegel hätten sich von den Dächern gelöst und Keller hätten unter Wasser gestanden.
In Muttenz wurden drei Fahrzeuge von umgestürzten Bäumen beschädigt, wie die Polizei mitteilte.
Lakelive-Festival unterbrochen
Auch in der Berner Region hinterliessen die Gewitterfronten am Freitagabend Spuren. So musste das Openair-Festival Lakelive in Biel wegen eines heftigen Sturmes für rund eine Stunde unterbrochen werden.
Die Besucher wurden in Sicherheit gebracht. Nach Durchzug des Unwetters konnte das Festival gegen 21 Uhr fortgesetzt werden. Laut den Organisatoren hat es keine grössere Schäden gegeben. Bis am späten Abend hatte die Kantonspolizei Bern keine Kenntnis von Personen, die zu Schaden kamen.
Bereits lange vor dem Sturm gaben Meteorologen eine Wetterwarnung für die Region heraus. Die Einsatzzentrale der Kantonspolizei in Biel leitete diese an die Veranstalter weiter, hiess es. Daraufhin forderten die Veranstalter die Betreiber der Stände auf, ihre Einrichtungen entsprechend zu sichern.
Wassereinbrüche in Bern und Solothurn
Auch andernorts in Bern hinterliessen Gewitter Spuren: Zwischen 17 und 23:30 Uhr gingen bei den Einsatzzentralen rund 70 Meldungen ein, wie die Kantonspolizei meldete. Betroffen waren vor allem das Oberland und die Region Berner Jura-Seeland, meist wegen umgestürzter Bäume, Wassereinbrüche und losgerissener Boote.
Getroffen von Gewittern wurde auch der Kanton Solothurn, auch dort wurden umgestürzte Bauabschrankungen, heruntergefallene Äste, umgestürzte Bäume und überflutete Keller gemeldet. Die Kantonspolizei berichtet über rund 30 Meldungen an die Alarmzentrale innerhalb von einer knappen Stunde.
Waldbrandgefahr bleibt trotz Regen bestehen
Trotz der zum Teil grossen Regenmengen: Praktisch im ganzen Land herrscht nach wie vor erhebliche Waldbrandgefahr. Das entspricht der dritten von fünf Gefahrenstufen. Lediglich in der Nordostschweiz ist die Waldbrandgefahr etwas geringer.