- Jeden Tag gibt es in der Schweiz Dutzende Suizid-Versuche.
- Schätzungen gehen von bis zu 50 Suizid-Versuchen pro Tag aus.
- Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) will nun erstmals mit einer nationalen Erhebung exakte Zahlen liefern.
Wie der Tagesanzeiger berichtet, wertet das BAG seit März eine Gesundheitsbefragung aus, an der rund 20'000 Personen teilgenommen haben. Die Gesundheitsbefragung wird alle fünf Jahre durchgeführt.
In der jüngsten Befragung habe man die Gelegenheit gehabt, auch drei Fragen zum Thema Suizid-Versuche zu stellen, erklärte die Projektleiterin Esther Walter gegenüber dem Tagesanzeiger.
Die Teilnehmenden wurden dabei gefragt, ob sie schon jemals versucht haben, sich das Leben zu nehmen, ob sie in den 12 Monaten vor der Befragung einen Selbstmordversuch unternommen haben und ob sie nach ihrem Suizidversuch mit jemandem darüber gesprochen haben. Die Resultate der Gesundheitsbefragung will das BAG im September präsentieren.
Lückenhafte Datenlage
Die Datenlage zu den Selbstmordversuchen in der Schweiz ist bisher lückenhaft. Zwar ist bekannt, dass sich jährlich etwa 1000 Menschen das Leben nehmen. Zu den Versuchen, die nicht tödlich enden, liegen allerdings bisher nur Schätzungen vor. Gemäss Tagesanzeiger reichen diese von 15'000 bis 25'000 Selbstmordversuchen jährlich.
Die Verbesserung des Wissensstands und der Forschung ist Teil des Aktionsplans Suizidprävention, den der Bundesrat 2016 beschlossen hat. Ziel des Aktionsplans ist es, die Suizidrate zu senken. Diese hat sich in der Schweiz seit den 1980er-Jahren zwar mehr als halbiert, ist aber immer noch deutlich höher als im europäischen Schnitt.