Für den Kanton Zug ist es eine Art Zeitreise. Zehn Jahre zurück in die Vergangenheit. Im Dezember 2015 kandidierte letztmals ein Kandidat aus Zug für einen Sitz im Bundesrat; SVP-Nationalrat Thomas Aeschi wollte die Nachfolge von Eveline Widmer-Schlumpf antreten. Gewählt wurde jedoch sein Waadtländer Parteikollege Guy Parmelin mit 138 Stimmen. Thomas Aeschi erhielt 88 Stimmen. Zug hatte mit Hans Hürlimann letztmals einen Bundesrat. Der CVP-Politiker war von 1973 bis 1982 in der Landesregierung.
Einladungskarten waren schon parat
2015 blieb das Fest im Kanton Zug also aus, die ganzen Vorbereitungen waren umsonst. «Die Einladungskarten lagen etikettiert und versandbereit in der Staatskanzlei parat», erinnert sich der Zuger Landschreiber Tobias Moser. Frankiert waren sie in weiser Voraussicht noch nicht.
Jetzt steht der Kanton wieder vor einer allfälligen Wahl eines Zuger Parlamentariers in den Bundesrat: Der amtierende Regierungsrat Martin Pfister ist zusammen mit dem St. Galler Nationalrat Markus Ritter einer der offiziellen Kandidaten der Mitte-Partei.
Ein Fest für geladene Gäste ...
«Wir können bei der Organisation der Feierlichkeiten auf die Erfahrungen aus 2015 zurückgreifen», sagt Landschreiber Tobias Moser. Etwa beim Erstellen der Gästeliste. Die Gästekategorien sind die gleichen wie damals. Unter anderem die 246 Personen des Bundesparlaments, Richterinnen und Richter des Bundesgerichts und jene der kantonalen Gerichte, Amtsträger des Kantons und aus Martin Pfisters Wohngemeinde Baar – «und natürlich auch Freundinnen und Freunde, sowie die Familie», erklärt der Zuger Landschreiber Tobias Moser.
Traditionellerweise finden die Feierlichkeiten in der Wohngemeinde statt, in Martin Pfisters Fall also in Baar. Die Waldmannhalle sei reserviert auf den 20. März, sagt Tobias Moser. Die grosse Dreifachturnhalle ist die grösste Lokalität in Baar. «Auf der Einladungsliste sind 900 Personen, allerdings wissen wir jetzt noch nicht, wie viele dann tatsächlich kommen würden.»
... und ein Volksempfang
Für die Bevölkerung wird am selben Tag ein Volksempfang organisiert. Martin Pfister würde mit einem Extrazug aus Bern eintreffen, «es würde Ansprachen, einen Apéro und musikalische Unterhaltung geben», sagt Tobias Moser, welcher Teil ist des rund 15-köpfigen Organisationskomitees.
Aber eben: Noch muss Martin Pfister gewählt werden. Ob die ganzen Festivitäten auch diesmal wieder ins Wasser fallen? Manuela Käch, Parteileitungsmitglied der Mitte in Zug, sieht es positiv: «Wir sind zuversichtlich, dass wir mit einem Bundesrat aus Bern zurück in den Kanton Zug reisen».