Es geht um Millionenbetrug: Nach langem Hin und Her und vielen Verzögerungen beginnt vor dem Bundesstrafgericht in Bellinzona der Berufungsprozess gegen den Financier Florian Homm. Dem Angeklagten wird schwere ungetreue Geschäftsbesorgung und Urkundenfälschung vorgeworfen. Der Prozess dürfte mehrere Wochen dauern.
Der mittlerweile 65-jährige Deutsche Florian Homm ist eine schillernde Figur. Vor allem in den Nullerjahren war er häufig in den Medien. Er verdiente viel Geld, galt als erfolgreicher Hedgefondsmanager und sanierte den deutschen Fussballclub Borussia Dortmund, der damals in finanziellen Nöten steckte.
Erstinstanzliches Urteil liegt bereits drei Jahre zurück
Doch irgendwann veränderte sich das Bild. Im Zuge der Finanzkrise brach sein Hedgefonds zusammen. Gegen Homm wurden Vorwürfe laut, er habe Investoren um 200 Millionen Franken betrogen, wobei viele der Taten in den USA geschahen. Dem deutschen und einem Schweizer Geschäftspartner wurde in Bellinzona vor dem Bundesstrafgericht der Prozess gemacht. Dort wurde Florian Homm erstinstanzlich zu 36 Monaten Gefängnis, davon 18 Monate bedingt, verurteilt wegen schwerer, ungetreuer Geschäftsbesorgung und wiederholter Urkundenfälschung. Das Urteil liegt mittlerweile mehr als drei Jahre zurück.
In der Folge gab es ein juristisches Hickhack, und das Bundesgericht musste noch abklären, ob der erstinstanzliche Prozess gegen Homm überhaupt gültig war, weil der Verurteilte nie anwesend war. Deshalb findet der Berufungsprozess erst jetzt statt. Das Urteil wird mit Spannung erwartet. Es dürften aber noch einige Wochen oder Monate vergehen, bis es verkündet wird.