Arbeitsweg
Konsequent trampeln bringt’s
Der Arbeitsweg schenkt ein. 30 Kilometer legen Schweizerinnen und Schweizer im Schnitt für den Weg auf die Baustelle, in den Laden oder ins Büro zurück. Wer den Arbeitsweg mehrheitlich mit dem Fahrrad zurücklegt, hält nicht nur sich selbst fit, sondern auch seinen CO2-Ausstoss tief, nämlich 91 % tiefer als der Durchschnittsschweizer heute. Wenn alle umgekehrt nur immer ins Auto sitzen würden, gäbe es nicht nur mehr Stau auf den Strassen, auch der CO2-Ausstoss läge über einen Drittel höher als heute. Nur schon, wenn alle konsequent mit Bahn, Bus und Tram unterwegs wären, liesse sich der CO2-Ausstoss um die Hälfte reduzieren.
Wohnen
Platz und Heizung sind entscheidend
Wenn alle in Villen mit Ölheizungen wohnen würden, wären die klimaschädlichen Emissionen dreimal so hoch wie heute. Viel Wohnfläche, fossil beheizt, ist schlecht fürs Klima. Als MieterIn haben Sie wenig Einfluss auf die Heizung und die Isolation in Ihrem Haus. Kommen Sie aber mit relativ wenig Raum zurecht, senken Sie Ihre Emissionen merklich. Natürlich lassen sich Öl oder Gas sparen, indem die Heizung zurückgedreht wird. Zentral aber ist, woher die Energie kommt. Würden alle Gebäude in der Schweiz erneuerbar geheizt, das heisst mit Systemen wie Erdsonden- oder Luft-Wärmepumpen, die mit sauberem Strom betrieben werden, sänke der Ausstoss um gut 90 Prozent.
Ernährung
Fleisch macht’s aus
Würden sich alle in der Schweiz vegan ernähren, hätte das etwa den gleichen Effekt, wie wenn alle ausschliesslich mit dem ÖV zur Arbeit fahren würden. Ganz ohne Treibhausgas-Ausstoss geht’s in der Landwirtschaft und folglich bei der Ernährung nicht. Sogar strikte Veganerinnen sind heute noch für einen Teil der CO2-Emissionen verantwortlich. Wenn die Konsumenten regional und saisonal einkaufen, lässt sich diese Bilanz noch verbessern. Grossen Einfluss hat der Fleischkonsum. Wenn alle etwas weniger Fleisch essen würden, sänke der durch die Ernährung verursachte CO2-Ausstoss um einen Sechstel.
Reisen
Je näher, desto besser
Reisen ist wunderbar, hat aber eigentlich immer einen schlechten Einfluss auf den CO2-Fussabdruck. Je nachdem wie jemand reist und wie weit, sind die Unterschiede riesig. Würden alle in der Schweiz jedes Wochenende mit dem Öffentlichen Verkehr in die Berge fahren, stiege der durchs Reisen verursachte CO2-Ausstoss um einen Viertel an. Flögen wir alle fünf Mal pro Jahr für ein Wochenende in eine europäische Stadt, würden sich die Emissionen mehr als verdoppeln. Klimaschädlicher noch als Fliegen, sind Kreuzfahrten. Unternähmen alle Schweizerinnen und Schweizer einmal im Jahr eine achttägige Kreuzfahrt, wäre der CO2-Ausstoss viermal höher als heute. Alle oben erwähnten Anstrengungen in den Bereichen Ernährung, Wohnen und Arbeitsweg würden zunichte gemacht.
Unser CO2-Fussabdruck
Im Durchschnitt stösst die Schweizer Bevölkerung pro Kopf und pro Jahr 12.24 Tonnen CO2 und andere Treibhausgase aus. Dieser Wert beinhaltet auch Emissionen, die die Schweizer Bevölkerung im Ausland verursacht, durch den Kauf von importierten Waren oder beim Reisen.
Schaut man nur auf die inländischen Emissionen, wie es beispielsweise bei den Klimaverhandlungen der UNO der Fall ist, liegt der Wert der Schweiz deutlich tiefer. Wir haben uns hier auf vier Teilbereiche fokussiert: Arbeitsweg, Wohnen, Ernährung und Reisen. Weil sie wichtig sind und weil wir auf sie mit unserem Verhalten im Alltag einen Einfluss haben – sprich: in denen sich viel ändern würde, wenn alle würden…
«Null-Emissionen» ist derzeit in der Schweiz für eine Einzelperson nicht erreichbar, weil die Ernährung, aber auch die öffentlichen Dienstleistungen und Infrastrukturen eine Grundbelastung darstellen, die auf die Bevölkerung verteilt wird. Die Schweizer Klimapolitik hat zum Ziel, bis 2050 klima-neutral zu werden. Umgerechnet bedeutet dies, dass dann pro Person und Jahr nicht mehr als 0.6 Tonnen CO2 verursacht werden dürften.