Die Verschärfung der Quarantäneregeln wegen der neuen Virus-Mutationen hat für Jugendliche im Kanton Zug unmittelbare Folgen: Nach den Sportferien will der Zentralschweizer Kanton alle Schülerinnen und Schüler zwischen 12 und 18 Jahren auf Corona testen – zweimal wöchentlich und unabhängig davon, ob sie Symptome zeigen. Auch für Lehrpersonen sind die Speicheltests obligatorisch.
Für die Schulen ist das eine sehr grosse Belastung, organisatorisch und pädagogisch. Und das gefährdet auf mittlere oder lange Frist sicherlich die Aufrechterhaltung des Präsenzunterrichts.
Für die Schulen seien die neuen Quarantäneregeln «eine sehr grosse Belastung, organisatorisch und pädagogisch», erklärt der Zuger Bildungsdirektor Stephan Schleiss. «Und das gefährdet auf mittlere oder lange Frist sicherlich die Aufrechterhaltung des Präsenzunterrichtes.»
Die Speicheltests sollen dafür sorgen, dass Schulen bei Coronafällen nicht komplett schliessen zu müssen. Der SVP-Regierungsrat verhehlt dabei nicht, dass die Massentests auch dadurch motiviert sind, dass der Bund die Kosten übernimmt.
Lehrerverband will Ausweitung auf das ganze Land
Die oberste Lehrerin der Schweiz möchte allerdings noch weiter gehen. Dagmar Rösler, Präsidentin des Schweizer Lehrerinnenverbands, fordert eine Ausweitung der Massentests auf die ganze Schweiz.
«Die Pandemie betrifft die ganze Schweiz», so Rösler. «Wir sehen auch, dass es in der ganzen Schweiz Schulen gibt, die schliessen mussten. Deshalb würde es grossen Sinn ergeben, wenn man das auf nationaler Ebene koordinieren könnte.»
Mit seinem Anliegen stösst der Lehrerverband beim Bund nicht unbedingt auf offene Ohren. Das Thema Schule «ist ganz klar in der Verantwortung der Kantone», betont BAG-Chefin Anne Lévy. «Und so ist es auch wichtig, dass die Kantone entscheiden, wo sie solche Tests durchführen wollen.»
Der Lehrerinnenverband hofft nun, dass weitere Kantone dem Beispiel von Zug und Baselland folgen und Lernende und Lehrpersonal vermehrt testen lassen.