- «Wir haben viel zu gewinnen, denn es ist fünf vor zwölf», sagte Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga an einer Pressekonferenz in Bern zur Corona-Lage in der Schweiz.
- Zuvor hatte sich der Bundesrat mit Vertretern der Kantone getroffen.
- Essentiell sei, dass die gesamte Bevölkerung sich wieder stärker an die Grundregeln im Kampf gegen das Virus hielten.
Es sei wichtig, den steigenden Trend zu brechen: «Je schneller uns dies gelingt, desto weniger Einschnitte hat es für die Bevölkerung, die Wirtschaft, die Familien und die Risikogruppen,» sagte Sommaruga.
Was sich nun sofort ändern müsse sei, dass sich alle wieder an die Grundregeln von Händewaschen, Distanzhalten und Maskentragen halten. Bund und Kantone seien sich zudem einig: «Wir bleiben bei der besonderen Lage.» Die Kompetenz für Massnahmen bleibt bei den Kantonen.
Neue schweizweite Massnahmen
In den nächsten Tagen würden weitere schweizweite Massnahmen diskutiert und kommuniziert. Bereits für Freitag sei ein Treffen zwischen den Kantonen und Gesundheitsminister Alain Berset geplant. Der Bund prüfe auch eine Unterstützung der Kantone beim Contact Tracing. Hier komme der Zivildienst oder der Zivilschutz in Frage.
Die Situation ist beunruhigend, es gibt eine starke negative Dynamik.
Berset sprach angesichts der steigenden Corona-Fallzahlen Klartext: «Die Situation ist beunruhigend, es gibt eine starke negative Dynamik.» In den nächsten Tagen könnten deshalb auch auf Bundesebene neue Massnahmen getroffen werden.
Die Lage sei ernst und daran werde sich so bald nichts ändern, sagte auch Lukas Engelberger, der Präsident der Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektionen. Es gelte nun, die Dynamik der Pandemie zu brechen.
GDK wird Empfehlungen geben
Alle Kantone seien gefordert, ihre Massnahmen anzupassen. Die Konferenz der Gesundheitsdirektionen werde dazu Empfehlungen verfassen, so Engelberger. Zu erwarten seien Verschärfungen bei der Maskentragpflicht, in der Gastronomie und bei Veranstaltungen. Das lege die epidemiologische Lage nahe.
Berset wird am Freitag zusammen mit dem Vorstand der Gesundheitsdirektorenkonferenz (GDK) besprechen, welche weiteren Massnahmen ergriffen werden müssen, um die Situation im Griff zu behalten.