Ob es schweizweit zu neuen Einschränkungen mit einem allfälligen Shutdown kommt oder ob der Bundesrat die Festtage abwarten will, entscheidet sich wohl erst am Freitag. Klar dagegen ist die aktuelle Regelung: Der Bundesrat hat letzte Woche entschieden, dass Läden und Restaurants schweizweit bis auf Weiteres um 19 Uhr schliessen müssen, Veranstaltungen sind verboten.
Doch es gibt eine Ausnahmeregelung: Kantone, welche während sieben Tagen einen R-Wert unter 1 und eine 7-Tages-Inzidenz unter dem Schweizer Durchschnitt vorweisen können, erfüllen theoretisch die Bedingungen, Lockerungen zu verfügen. Dies aber nur, wenn auch die sonstige Entwicklung günstig ist.
Folgende Tabelle von SRF Data zeigt die aktuelle Entwicklung für jeden Kanton.
Der 7-Tage-Schnitt zeigt dabei, wie viele Neuinfektionen täglich durchschnittlich über sieben Tage gemeldet wurden. Daneben in Rot ist die 7-Tage-Inzidenz ersichtlich, die alle gemeldeten Fälle während sieben Tagen summiert und pro 100'000 Einwohner des jeweiligen Kantons berechnet, sowie die Entwicklung des Werts zur Vorwoche.
Die geschätzte, effektive Reproduktionszahl (R-Wert) steht in der fünften Spalte. Dieser Wert zeigt, ob die Neuinfektionen im Kanton zurückgehen (Wert unter 1.0) oder steigen (Wert über 1.0). Sie wird jeweils von der ETH mit rund zwei Wochen Verspätung berechnet.
Die Daten sind nicht alleine entscheidend
In der Tabelle sind die Kantone, die sich von der Datengrundlage her für eine Lockerung der Massnahmen qualifizieren, entsprechend gekennzeichnet. Am 16. Dezember am Nachmittag sind dies die Kantone Neuenburg, Waadt, Freiburg, Wallis, Jura Genf und Obwalden.
Doch es gibt noch weitere Kriterien, die der Bundesrat für Lockerungen vorschreibt: Die Kapazitäten im Contact-Tracing und in der Gesundheitsversorgung müssen ausreichend vorhanden sein. Will ein Kanton die Öffnungszeiten ausweiten, muss er sich zudem mit den angrenzenden Kantonen absprechen.