Das letzte Wochenende war das sonnigste und wärmste bisher in diesem Jahr. Das sollte die Leute auch deutlich mehr nach draussen ziehen. Doch der grosse Anstieg blieb aus. Das zeigt eine Auswertung von Handydaten, die von Freiwilligen erfasst wurden. Die Appelle des Bundesrats an die Bevölkerung, auch trotz des schönen Wetters zu Hause zu bleiben, dürften also Wirkung gezeigt haben.
Zwar legte die Durchschnittsperson am Sonntag mehr als die doppelte Distanz zurück als eine Woche zuvor, als das Wetter viel kälter war. Doch in absoluten Zahlen ist eine sonntägliche Distanz von 5 Kilometern immer noch sehr wenig.
Es ist keine Explosion der Mobilität, wie das von den einen befürchtet wurde.
Für Peter Moser vom Statistischen Amt des Kantons Zürich, das die Mobilitätszahlen erheben lässt, bleibt die Mobilität seit dem «Lockdown» auf konstant tiefem Niveau. Daran ändere auch das sonnige Frühlingswetter in den letzten Tagen nichts.
Massiver Rückgang innerhalb eines Monats
Die Schweizerinnen und Schweizer haben ihre Mobilität wegen der Corona-Pandemie deutlich reduziert. Die Durchschnittsperson legt im Moment noch rund 30 Prozent ihrer ursprünglichen Wochendistanz zurück.
Am stärksten an Mobilität eingebüsst haben die Jungen – ihre Distanzen sind auf rund einen Viertel geschrumpft. Die Altersgruppe zwischen 15 und 29 Jahren ist mittlerweile an gewissen Wochentagen punkto Mobilität hinter die 30- bis 64-Jährigen zurückgefallen. Die Jungen sind heute auch deutlich weniger unterwegs, als es die Generation 65+ noch vor einem Monat war.
Stadt und Land gleichen sich an
Die Bevölkerung ausserhalb der Städte legt weitere Wege zurück als die Leute in den Zentren – besonders an den Wochentagen, an denen viele in die Städte pendeln. Das gilt auch in Zeiten des Coronavirus.
Doch die Unterschiede in punkto Distanzen sind zurückgegangen. Besonders an den Wochenenden haben sich Stadt und Land bei der Mobilität angeglichen.