- Zwei Tage nach der Berichterstattung von SRF hat das Bundesamt für Gesundheit (BAG) seine Angaben zu den Ansteckungsorten mit dem Coronavirus korrigiert.
- Demnach finden die meisten Übertragungen nicht wie ursprünglich vom BAG angegeben im Ausgang, sondern im familiären Umfeld statt (siehe Tabelle).
- Am Freitag hatte das BAG auf Anfrage von SRF ausgeführt, dass sich fast zwei Drittel aller rückverfolgbaren Ansteckungen im Ausgang – also in Bars, Clubs oder Restaurants ereigneten. SRF News hatte das in diesem Artikel entsprechend vermeldet.
Gemäss den klinischen Meldeformularen, die Ärztinnen und Ärzte an das BAG übermitteln, zeigt sich, dass die meisten Ansteckungen im familiären Umfeld (27.2 Prozent) geschehen. Es folgt mit 8.7 Prozent der Arbeitsplatz.
Ausgehlokale machen gemäss der korrigierten Tabelle des BAG vom Sonntag lediglich einen einstelligen Prozentsatz aus, konkret 1.9 Prozent, Bars und Restaurants nur gerade 1.6 Prozent.
Trotzdem Übertragungsrisiko nicht unterschätzen
Das BAG warnt allerdings in seiner Mitteilung: «Infektionsereignisse in Clubs können zu einer hohen Zahl Infizierter führen sowie zu einer noch höheren Zahl von Menschen, die sich in Quarantäne begeben müssen.»
Die kantonalen Systeme zur Kontaktverfolgung würden durch solche Ereignisse besonders gefordert und belastet. Es sei also von zentraler Bedeutung, das Risiko von Übertragungen gerade in solchen Umgebungen so gering wie möglich zu halten.
Ausgewiesen wird laut dem BAG in seiner Tabelle die Art der Exposition. Die total 793 Meldungen dazu seien zwischen dem 16. Juli und dem 1. August von den Ärztinnen und Ärzten über das klinische Meldeformular an das BAG übermittelt worden.