Wie wird die Vorweihnachtszeit? Der Basler Kantonsarzt Thomas Steffen hat an der Medienkonferenz der Corona-Fachexperten ein paar konkrete Praxis-Tipps für die Corona-Weihnachten gegeben. So solle man beispielsweise zwei Wochen vor Weihnachten bereits die sozialen Kontakte reduzieren. Quasi eine vorbereitende Quarantäne, um dann am Fest das Risiko zu vermindern. So könne man dann auch die Eltern und Grosseltern einladen, sagt das Vorstandsmitglied der Vereinigung der Kantonsärztinnen und Kantonsärzte. «Ein Rest-Risiko bleibt aber.» Das solle man auch ansprechen. Man solle bereits jetzt die Geschenke einkaufen, erklärt Steffen weiter. Das mindere den Stress.
Wie wird das Fest? Bei der Feier gelte weiterhin: Maximal zwei Haushalte zusammen und die Hygiene-Massnahmen müssen eingehalten werden. Dasselbe gelte auch für die Silvesterfeier. Die Kantonsärzte wie auch das BAG wollen diesbezüglich noch Empfehlungen kommunizieren, wie es am Medientermin hiess. «Zu zehnt um einen Topf» beim traditionellen Fondue Chinoise empfehle er aber nicht, sagte Steffen. Ein Set pro Familie und genug Abstand sei besser. Im Privaten würde der Kantonsarzt primär auf den Abstand achten und weniger auf die Maske setzen. Im Umgang mit Risikopersonen könne aber eine Maske zu einem grösseren Sicherheitsgefühl führen.
Aufruf zum Durchhaltewillen: Für die nächsten Monate brauche man viel Mut, Energie aber auch Kreativität, sagte Steffen. Diese Lichtblicke sollten helfen: In vier Wochen sei Weihnachten und in vier Monaten beginne der Frühling. Angesichts der Infoflut zum Thema Corona rät der baselstädtische Kantonsarzt, «den Höhlenmenschen in uns zu überlisten», der zu stark auf solche Dauerreize reagiere. Noch keine Generation habe je eine Pandemie mit einer solchen Informationsflut durchlebt.
Wer soll sich testen? Zu den Tests sagte Steffen, die Anbieter seien in der Pflicht, verstärkt Angebote zu machen. Es gebe genug Tests, aber deren Nutzung gehe in letzter Zeit zurück. Man müsse «breiter in die Testung reinkommen.» Gerade Junge würden dafür nicht gerne in eine Spital Umgebung gehen. In Basel gebe es mittlerweile zum Beispiel 40 Testmöglichkeiten, auch in Apotheken oder Drogerien der anderen privaten Anbietern. Die Leiterin der Sektion Infektionskontrolle beim BAG, Virginie Masserey, betonte, es gebe genügend Testkapazitäten. Deswegen sollten sich alle Menschen mit Symptomen testen lassen. Die neue Kampagne zum Testen werde mit den Sonntagszeitungen ausgerollt und dann auf weitere Kanäle ausgeweitet. Wenn wieder mehr getestet werde, so die Hoffnung, würden die Zahlen weiter zurückgehen.
Ist ein Ende in Sicht? Wenn man zu schnell auf einen Rückgang der Kurve reagiere, sei man schnell wieder bei zu wenig Massnahmen, antwortete Steffen auf die Frage, was er von einer Petition halte, die verlange, dass man Chorproben unter Auflagen wieder zulasse. Man brauche ein wenig mehr Zeit. Sonst gebe es eine reale Gefahr, dass die Zahlen wieder hochschnellen. Steffen plädiert dafür, nachhaltiger und vorsichtiger vorzugehen.