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Corona und Wintersport Sind die Skigebiete für mehr Corona-Tests gerüstet?

Kantonsärzte und Corona-Stäbe ergreifen Massnahmen, damit die Wintersportorte genügend Corona-Tests haben.

Die Bergbahnen haben ihre Schutzkonzepte vorgestellt, um Corona-Ansteckungen zu vermeiden. Ob diese genügen, darüber wird aktuell gestritten. Prävention ist das eine. Aber wie gut sind die Wintersportorte darauf vorbereitet, wenn es trotz Schutzkonzept viele Verdachtsfälle und Ansteckungen gibt? Können die Dorfarzt-Praxen den Ansturm und alle Tests bewältigen? Was geschieht mit Hotel- und Ferienwohnungsgästen, die von einem Tag auf den anderen in die Quarantäne oder in die Isolation müssen?

Die Dachverbände Seilbahnen Schweiz und Schweiz Tourismus verweisen für diese Fragen an die kantonsärztlichen Dienste. Ihre Verantwortung und Kompetenzen lägen bei den Schutzkonzepten für Bahnen und Nebenbetriebe wie Pistenrestaurants.

Testkapazitäten werden erhöht

Eine Umfrage des SRF-Konsumentenmagazins «Espresso» in den Wintersportkantonen Bern, Glarus, Graubünden, Obwalden, Uri und Wallis zeigt: Die kantonsärztlichen Dienste und Corona-Stäbe haben diese Fragen auf dem Radar. Sie sind deshalb in Kontakt mit den Wintersportorten.

Was die Testkapazitäten für die Wintersaison und die Festtage betrifft, überprüfen derzeit die Kantone Graubünden, Glarus und Uri Szenarien, um diese auszubauen. Der Obwaldner Kantonsarzt schreibt: «Die Arztpraxen in Engelberg wurden im November mit einer besonders hohen Kontingentierung für Schnelltests ausgerüstet.» Alle angefragten Kantone teilen mit, dass die Testkapazitäten auch beim tourismusbedingten Anstieg der Bevölkerung ausreichen werden.

Der Kanton Bern ergänzt, dass die Kapazitäten noch lokal verdichtet oder umverteilt werden müssen, «mit der entsprechenden organisatorischen und logistischen Herausforderung, insbesondere bei der Verfügbarkeit von geschultem Personal und Fachpersonen». Die Kantonsärzte weisen darauf hin, dass neben den Arztpraxen in den Skiorten für die Corona-Tests auch die Spitäler in der Region zur Verfügung stehen.

Skiorte halten Quarantäne-Unterkünfte bereit

Feriengäste, die in Quarantäne oder Isolation müssen, sollen dafür möglichst mit dem Privatauto nach Hause fahren. Ansonsten bleibe, wer krank sei, im Hotelzimmer beziehungsweise in der Ferienwohnung, halten die kantonsärztlichen Dienste von Graubünden und Glarus fest.

Ist das Hotelzimmer oder die Ferienwohnung vor Ablauf der Quarantäne oder Isolation bereits wieder vermietet, kann das Probleme geben. Die Walliser Kantonsärztin sagt dazu: «Die Gemeinden sind dafür verantwortlich, Reserveunterkünfte für eine fortgesetzte Quarantäne und Isolierung bereitzustellen.» Engelberg hat gemäss dem Obwaldner Kantonsarzt für solche Fälle bereits Ersatzunterkünfte organisiert.

Essen vor die Hotelzimmer-Tür

Der Dachverband Hotelleriesuisse sagt «Espresso», dass eine Quarantäne oder Isolation im Hotelzimmer möglich sei. Die Hotels würden alle Schutzmassnahmen beachten, das Essen vor die Tür stellen und das Zimmer in dieser Zeit nicht reinigen lassen. Die Hotels könnten für betroffene Gäste auch Transporte nach Hause organisieren.

Fazit: Zwar sind noch nicht überall alle Fragen zu Testkapazitäten, Gäste-Quarantäne und Isolation geklärt in den Wintersportorten. Die kantonsärztlichen Dienste, Corona-Stäbe und die Orte selbst haben diese Fragen aber im Auge und treffen entsprechende Vorbereitungen.

Espresso, 04.12.2020, 08:13 Uhr

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