- 10 Schweizer Staatsbürger und Staatsbürgerinnen sollen aus der chinesischen Krisenregion Hubei ausgeflogen werden.
- Allen schweizerischen Staatsangehörigen soll es gut gehen, sagt das EDA.
- Der Evakuationsflug wird von Frankreich durchgeführt und ist in der Nacht von Samstag auf Sonntag geplant.
In der Schweiz gibt es noch keinen bestätigten Fall des neuartigen Coronavirus. Bisher sei keine Person positiv auf das Virus getestet worden, gab das Bundesamt für Gesundheit (BAG) an einer Medienkonferenz bekannt.
Es seien bislang rund 100 Proben auf das Coronavirus getestet worden, sagte Virgine Masserey von der Sektion Infektionskontrolle – alle Tests seien negativ ausgefallen. Sollte in der Schweiz eine Person positiv auf den neuen Erreger getestet werden, würde das BAG informieren, ergänzte Daniel Koch, Leiter der Abteilung übertragbare Krankheiten im Amt. Selbst in einem solchen Fall wäre noch keine Rede von einer Epidemie in der Schweiz.
BAG hat Vorkehrungen getroffen
Die Schweiz bereite sich seit Anfang Januar intensiv vor, sagte BAG-Direktor Pascal Strupler. In enger Zusammenarbeit mit den Kantonen seien die nötigen Massnahmen ergriffen worden, um Verdachtsfälle rasch identifizieren und abklären zu können. Auch seien Vorkehrungen getroffen worden, um bei bestätigten Erkrankungen die medizinische Versorgung gewährleisten zu können. In der Zwischenzeit wurde der Schweiz Zugang zum Frühwarn- und Reaktionssystem (EWRS) der Europäischen Union gewährt.
In China sind bis am Freitagmittag 10'000 Fälle bestätigt worden, für etwas mehr als bislang 200 Personen endete die Infektion tödlich. Über die Dunkelziffer lasse sich nur mutmassen, sagte Strupler. Ausserhalb Chinas gab es zu diesem Zeitpunkt in 22 Ländern rund 150 bestätigte Fälle.
Evakuationsflug aus China
Zu den Schweizerinnen und Schweizern in China erteilte Hans-Peter Lenz vom Aussendepartement (EDA) Auskunft. In China und Hongkong gebe es rund 4000 Schweizer Staatsangehörige. Davon befinden sich 10 Personen mit ihren Angehörigen in der betroffenen Provinz. Die Botschaft stehe mit allen zehn Personen in Kontakt. Es gehe allen den Umständen entsprechend gut, Erkrankungen seien nicht aufgetreten.
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Von den zehn Personen befinden sich drei in der Stadt Wuhan und sieben befinden sich bis zu vier Stunden ausserhalb der Stadt. Letztere müssen sich selber an einen Sammelpunkt begeben. Von dort werden sie von einem vom EDA organisierten Bus abgeholt. Das EDA wird auf diesem Bus elf Personen aus anderen Staaten mitnehmen und alle zum französischen Konsulat bringen.
Frankreich sei bereit, die Schweizerinnen und Schweizer in einem Flug mitzunehmen. Der Flug soll voraussichtlich in der Nacht auf Sonntag stattfinden, dies ist laut Lenz jedoch noch nicht sicher. In Frankreich sollen die Evakuierten 14 Tage in Quarantäne verbringen. Das gilt auch für die Piloten und das Personal. Die Planung sei aber wegen der Quarantäne komplex, sagte Lenz. Das EDA habe keine Leute im betroffenen Gebiet und kläre alles mit der Provinzregierung. Zudem seien die Reisemöglichkeiten stark eingeschränkt.
Das Bundesamt für Gesundheit will wöchentlich über die Entwicklung informieren, wenn nötig, auch kurzfristig.