Olivier Engler ist Leiter der Virologie im Labor Spiez. Hier wurde die Studie erhoben, die zum teilweisen Ausverkauf des Arzneimittels Echinaforce führte.
Das Labor Spiez untersucht verschiedene Arzneimittel auf ihre antivirale Wirkung, darunter auch die Wirkung der Mittel auf das neue Coronavirus. Laut Engler hat das Mittel Echinaforce in Experimenten des Labors eine deaktivierende Wirkung auf die Viren gezeigt.
Doch man könne daraus nicht schliessen, dass es auch im menschlichen Körper diesen Effekt habe, sagt der Experte und Mitautor der Studie: «Wir haben lediglich die Aktivität in vitro getestet. Um Rückschlüsse auf die Effektivität im Menschen machen zu können, müsste man klinische Studien am Menschen durchführen.»
Eine falsche Schlussfolgerung
Dass das Medikament teilweise ausverkauft ist, überrascht den Virologen sehr. Die Untersuchung des Labor Spiez zeige lediglich eine Wirkung im Labor und in einer künstlichen Umgebung. Auch die Vermutung, dass Echinaforce beim Coronavirus helfen würde, weil es auch bei Erkältungskrankheiten hilft, sei eine falsche Schlussfolgerung.
Laut Engler sind Atemwegserkrankungen nämlich sehr unterschiedlich, und man könne nicht von der Wirkung von Echinaforce auf Erkältungskrankheiten auf das Coronavirus schliessen.