Die sogenannte Seroprävalenz von 5.5 Prozent ist eine Schätzung aufgrund der ersten Ergebnisse. Die Untersuchung dauert insgesamt acht Wochen und wird an mehreren Tausend Personen durchgeführt.
Man könne zurzeit noch keine detaillierten Auswertungen machen bezüglich der Verteilung in der Bevölkerung, sagt Isabella Eckerle, Virologin des Unispitals Genf: «Was sich aber schon abzeichnet, ist, dass der Anteil an infizierten Personen kleiner ist als erhofft». Und dies bedeute, dass es lange dauern werde, bis ein grosser Teil der Bevölkerung dem Virus ausgesetzt war.
Der Kanton Genf ist einer der am stärksten betroffenen Kantone in der Schweiz. Positiv auf Covid-19 getestet wurden bisher 4710 Personen, rund 1000 Personen waren seit Ausbruch der Epidemie in Spitalpflege in Genf.
Die Infizierungsrate wird wohl zunehmen
Gemäss der Studienresultate wären aber rund 27’000 Personen in Genf mit dem Coronavirus infiziert. Dass die tatsächliche Zahl von Infizierten weit höher liege, als die positiv getesteten sei zu erwarten gewesen, da man bisher nur selektiv getestet habe. Am Unispital Genf geht man davon aus, dass die Seroprävalenz in den nächsten Wochen aufgrund der jüngsten Zunahme der Covid-19 Fälle im Kanton zunehmen wird.
Die Erhebung basiert auf dem Nachweis von spezifischem Immunglobulin Typ G, das sich gegen den Erreger richtet. Ob die Existenz von Antikörpern bedeutet, dass man gegen das Coronavirus immun ist, wissen die Virologen noch nicht.