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Stoffel: «Es gab für uns keinen Spielraum»
Aus News-Clip vom 14.03.2020.
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Coronavirus stoppt Skispass Erklärungen für Chaos in Skigebieten

Öffnen oder doch nicht: Die Coronavirus-Verordnung des Bundesrates liess gemäss einigen Bahnen Interpretationsspielraum.

Die Aussage des Bundesrats zur Schliessung der Skigebiete wegen des Coronavirus ist von den Bergbahnen zunächst unterschiedlich interpretiert worden – einige blieben darum offen.

Die Skigebiete waren nicht explizit in den Coronavirus-Verordnungen des Bundesrates erwähnt. Nur in der Medienmitteilung des Bundesrates findet sich das Wort Skigebiet.

Einige handeln sofort

Am Titlis, wo die Bahnen am Samstag weiter fuhren, wähnte man sich mit dem Entscheid in Sicherheit. Weil man ihn juristisch abgeklärt habe, sagte der Chef der Titlis-Bahn gegenüber SRF am Morgen.

Ganz anders die Interpretationen in Graubünden, Uri und Wallis. Es sei im Wallis sofort sonnenklar gewesen, dass man schliessen müsse, sagt der Präsident der Walliser Bergbahnen, Berno Stoffel. Die Verordnung sei gültig ab Freitag um 15.30 Uhr. «Da war für uns klar, das heisst sofort. Wir müssen keine Pisten mehr präparieren für den nächsten Tag.»

Es ist für uns sehr klar: Die Skigebiete, die offen waren, haben illegal gehandelt.
Autor: Alain Berset Gesundheitsminister

Berset spricht von möglichen Konsequenzen

Am Samstagmittag dann machte Bundesrat Alain Berset gegenüber SRF klar, was er von der Weiterführung des Skibetriebs hält. Es sei sehr klar, dass die Skigebiete illegal offen gewesen seien. Das könnte vielleicht Konsequenzen haben, so Berset. «Was würde eine Versicherung sagen, wenn ein Problem entsteht in einem Skigebiet, das einfach illegal offen war?»

Das EDI und das BAG haben eine derart unklare Verordnung publiziert, die in keiner Art und Weise die Bergbahnen verpflichtet, ihren Betrieb zu schliessen.
Autor: Hans Wicki Präsident der Bergbahnen Schweiz,

Am Begriff «illegal» von Bundesrat Berset stören sich jene, die weiter fuhren. So der Präsident der Bergbahnen Schweiz, Hans Wicki. Der Nidwaldner FDP-Ständerat sagt: «Diese Öffnungen als illegale Aktion zu bezeichnen, erachte ich als eine sehr fragwürdige und vermutlich auch für einen Bundesrat nicht wirklich angebrachte Aussage – nachdem das EDI und das BAG eine derart unklare Verordnung publiziert haben, die in keiner Art und Weise die Bergbahnen verpflichtet, ihren Betrieb zu schliessen.»

Wicki, der auch Präsident der fehlbaren Bergbahnen am Titlis ist, findet, der Bundesrat hätte die Verordnung zuerst klären müssen – bevor er via Bundesamt für Verkehr befehle, dass die Bergbahnen schliessen müssten, wie am Samstagmorgen geschehen.

Verwirrung bei Berner Regierung

Auch die Sprecherin der Jungfrau-Bahnen, Kathrin Nägeli, tut sich schwer mit dem Begriff «illegal». In ihren Augen war es nicht illegal. «Denn in der Verordnung wurden die Skigebiete nicht explizit erwähnt. Zudem haben wir uns auf den Regierungsrat abgestützt.»

Tatsächlich hatte der Berner Regierungsrat den Skigebieten gestern grünes Licht gegeben, heute Nachmittag den Entscheid aber im Sinne Bersets revidiert.

Berner Regierungspräsident «bedauert Irritationen»

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Der Berner Regierungspräsident Christoph Ammann bedauert, dass es rund um die Schliessung von Schweizer Skigebieten zu unterschiedlichen Interpretationen gekommen ist.

Wie Berns kantonaler Führungsstab mitteilte, führt die Berner Regierung die unterschiedlichen Interpretationen auf die «kurzfristigen, teilweise auch parallelen Behördeninformationen» zurück.

Der Regierungsrat habe am Freitag die Formulierung so interpretiert, dass die Skigebiete unter Einhaltung der Empfehlungen des Bundesamts für Gesundheit geöffnet bleiben dürften. In der Folge schlossen gewisse Skigebiete, andere nicht.

Grosse Verluste für Skigebiete

Ab Sonntag nun stehen in der ganzen Schweiz alle Lifte und Bahnen still. Die finanziellen Einbussen sind riesig. Im Kanton Wallis schätzt sie der Präsident der Berbahnen auf bis zu 80 Millionen Franken. Die angefragten Bergbahnen gaben am Samstagnachmittag an, alle Mitarbeiter – inklusive Saisoniers – jetzt zur Kurzarbeit anzumelden.

Echo der Zeit, 14.03.2020, 18 Uhr

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