- Die Dargebotene Hand mit ihrer Nothilfenummer 143 hat sich im letzten Halbjahr vermehrt mit dem Thema Suizid beschäftigen müssen.
- Vor allem Gespräche mit Minderjährigen und jungen Erwachsenen hätten stark zugenommen.
So sei die Anzahl der Gespräche mit Minderjährigen gegenüber dem ersten Halbjahr 2020 um 5.7 Prozent gestiegen, gegenüber dem gleichen Zeitraum vor Corona im Jahr 2019 aber um ganze 40 Prozent, teilte die Organisation am Donnerstag im Vorfeld Tages der Suizidprävention vom 10. September mit.
Die jungen Erwachsenen hätten sich in diesem Jahr zwei Prozent häufiger gemeldet als 2020, aber 12.8 Prozent mehr als 2019. Gemäss der Dargebotenen Hand suchten diese Altersgruppen normalerweise eher über Chatkanäle Hilfe. Deshalb könne dieser Zuwachs nur als «Spitze des Eisbergs» gedeutet werden.
Suizidthemen konstant präsent
Viele Themen seien im Verlaufe des Sommers auf das Niveau vor der Pandemie gefallen. Doch das Thema Suizid sei konstant präsent geblieben: Bei den Gesprächen sei es im ersten Halbjahr 16 Mal pro Tag zur Sprache gekommen, deutlich mehr als in der Vergleichsperiode 2019 mit 13 Nennungen.
Gegenüber dem letzten Jahr sei die Zahl um zehn Prozent gestiegen. Die Ursachen für Suizidgedanken seien mannigfaltig. Zusätzlich zu den Folgen der sozialen Isolation in der Pandemie kämen Sorgen um den Planeten, bei der Jobsuche, Stress wegen Diskriminierung oder Gewalt oder finanzielle Schwierigkeiten.
Die Dargebotene Hand biete den Menschen, die ihre Verzweiflung und Sorgen mit jemandem teilen möchten, seit über 60 Jahren ein offenes Ohr. Im richtigen Moment «da zu sein und zuzuhören» könne einen wichtigen Beitrag zur Prävention von Suizid leisten, hiess es.