«Wir sehen einen leichten Rückgang der Zahlen, die Situation ist aber nach wie vor beunruhigend», äussert sich Virginie Masserey, Leiterin der Sektion Infektionskontrolle beim BAG zu Beginn des Point de Presse. Vor allem das mutierte Virus bereite dem BAG Sorgen, fährt Masserey fort. Die neue Mutation sei etwa 70 Prozent ansteckender.
388 Fälle der Mutationen gebe es zurzeit in der Schweiz. Sequenzierungen würden gemäss Masserey vermehrt durchgeführt werden. Die Ansteckungsketten müssten nun unbedingt durchbrochen werden. Die Mutationen befänden sich bereits in verschiedenen Regionen, das sei beunruhigend.
Stand der Corona-Impfungen
Bis am Montagabend seien rund 110'000 Menschen in der Schweiz gegen Covid-19 geimpft worden. Das gibt Nora Kronig, Vizedirektorin des Bundesamts für Gesundheit (BAG) bekannt. «Die gestrige Impflieferung wurde gekürzt. Wir haben aber Zusicherungen, dass wir im ersten Quartal 2021 weiterhin die bestellten Impfdosen erhalten werden», fährt Kronig fort.
Die Lieferung von Pfizer/Biontech, die am Montag in der Schweiz eintraf, wurde aufgrund von Problemen beim Hersteller gekürzt und umfasste nur rund die Hälfte der bestellten Dosen, wie Kronig ausführt. «Wir haben aber die Zusicherung, dass wir die Mengen bekommen werden, die gekauft und auch vorgesehen sind.» Das BAG stehe in ständigem Kontakt mit dem Lieferanten und den Kantonen.
Kein Wettbewerb zwischen den Kantonen
Rudolf Hauri, Zuger Kantonsarzt und Präsident der Vereinigung der Kantonsärztinnen und Kantonsärzte, erklärt, dass durch mobile Impfequipen und stationäre Impfzentren und Arztpraxen mit den Impfungen begonnen werden konnten.
«Das Niveau zwischen den Kantonen wird sich angleichen.» Die Kantone seien auf die Kontingente angewiesen. «Zweitimpfungen seien jeweils zu berücksichtigen». Die Kantone müssten die erhaltenen Impfstoffe gut einteilen. «Ein Wettbewerb beim Impfen zwischen den Kantonen ist nicht angesagt», sagt Hauri.
Ein grosses Dankeschön an die Bevölkerung.
Man müsse nun durchhalten, fährt Hauri fort. Wie das gehe, würden die vergangenen Festtage eindeutig zeigen. Denn anders als befürchtet, hätten die Festtage nicht zu einer stärkeren Ausbreitung des Virus geführt. Die Massnahmen seien trotz der Feiertage offensichtlich eingehalten worden, «Ein grosses Dankeschön an die Bevölkerung». Auf keinen Fall dürfe man nun aber die sinkenden Fallzahlen und die Entspannung in den Spitälern wieder aufs Spiel setzen.