- Anfang Juni wurden Daten der IT-Firma XPlain gestohlen und im Darknet veröffentlicht.
- Mittlerweile ist klar, dass auch sensible Bundesdaten betroffen sind.
- Neben Adressen der Bundesrätinnen sind gemäss der «NZZ am Sonntag» auch Sicherheitsmassnahmen für ausländische Diplomaten und Botschaften offengelegt worden.
Übereinstimmenden Medienberichten zufolge ist das Ausmass des Hackerangriffs auf die IT-Firma XPlain verheerender als zunächst angenommen. Vom Datenleck sind auch Daten der Schweizer Bundesverwaltung sowie vertrauliche Daten des Bundessicherheitsdienstes betroffen.
Fahndungsausschreibungen, Wohnadressen und Sicherheitsmassnahmen veröffentlicht
Gemäss dem Bericht der «NZZ am Sonntag» ist im Darknet ein Dokument von 2018 veröffentlicht worden. In diesem werden Sicherheitsmassnahmen für ausländische Diplomaten und Botschaften sowie vom Bund geschützte Personen und Objekte aufgeführt. Darin sind auch Adressen von Bundesräten und Bundesrätinnen aufgelistet. Somit kann prinzipiell jeder im Internet nachsehen, wie die Schweiz politisch wichtige Menschen zu schützen gedenkt.
Des Weiteren sind laut dem «Sonntagsblick» Haft- und Auslieferungsgesuche von Interpol sowie Fahndungsausschreibungen in Fällen von mutmasslichen Schwerverbrechern von den Hackern erbeutet worden.
Krisenstab bereits eingerichtet
Der Bundesrat war bereits länger beunruhigt wegen der Hackerangriffe, wie Bundesrätin Karin Keller-Sutter bereits vor einigen Tagen offenbarte: «Wenn man mit einer Firma zusammenarbeitet, die gehackt wird und dann Daten abfliessen – da muss man schon beunruhigt sein.» Daher richtete der Bundesrat bereits einen Krisenstab ein.
XPlain habe über Daten verfügt, die nicht in deren Besitz hätten sein sollen. Auch dies wird gegenwärtig untersucht. Zudem will der Bund alle Verträge mit externen Firmen überprüfen, damit Daten künftig nicht mehr so leicht abfliessen können. Der Bundesrat will die Öffentlichkeit über die weiteren Schritte «transparent informieren».