«Wolf. Fertig lustig!» – so heisst die Walliser Standesinitiative. Sie will, dass der Schutz des Wolfes ganz aufgehoben wird. Dahinter steht der Walliser CVP-Ständerat Beat Rieder. Bundesrat und Ständerat sind dagegen. Sie wollen im revidierten Jagdgesetz den Wolfsschutz zwar schwächen, aber nicht abschaffen.
Eigentlich ist die Aufhebung des Schutzstatus immer noch das Beste.
Ständerat Rieder bekräftigt vor der Debatte im Nationalrat am Mittwoch: «Eigentlich ist die Aufhebung des Schutzstatus immer noch das Beste.» Denn der Wolf müsse nicht mehr absolut geschützt werden, er sei nicht vom Aussterben bedroht. Deshalb soll das Tier auch ganzjährig gejagt werden dürfen.
Nicht im Interesse der Jäger
Wasser auf die Mühlen der Jäger? Mitnichten! Hans-Peter Egli, Präsident des Jägerverbandes Jagd Schweiz, sagt zum Vorschlag Rieders: «Aus unserer Beurteilung heraus geht er zu weit. Wir finden es nicht notwendig, dass der Wolf jagdbar wird – wie zum Beispiel der Hirsch.» Es genüge, wenn das Tier dann gejagt werden könne, wenn es zu grosse Schäden anrichte.
Dieser Meinung ist auch Lorenz Hess, BDP-Nationalrat und oberster Berner Jäger. Er hofft deshalb, dass der Nationalrat grosso modo die Vorschläge des Ständerates beim Wolfsschutz übernimmt. «Hier geht es darum, dass auch in einem gewissen Sinne präventiv eingegriffen werden kann», so Hess. «Dort, wo man beispielsweise die Ausbreitung eines Raubtiers nicht will, oder dort, wo Anzeichen bestehen, dass das Schadenspotenzial gross ist.»
Kommt hinzu, dass künftig die Kantone und nicht mehr der Bund über einen Wolfsabschuss entscheiden. Auch sollen Einsprachen von Naturschutzverbänden nicht mehr möglich sein, was Tier- und Naturschützern hingegen eindeutig zu weit geht. Sie drohen bereits mit dem Referendum.