Welche Gegenstände sind typisch Schweizerisch? Käse, Uhren oder Berge sind jeweils gängige Klischees. Dazuzählen könnte man auch das Generalabonnoment. Mittlerweile besitzt jeder 17. Schweizer ein solches, Tendenz steigend. Erstmals sind in der Schweiz eine halbe Million GA im Umlauf.
Der «Beobachter» hatte im Frühjahr berichtet, dass laut einem «Ideenpapier» von ch-direct, dem Zusammenschluss der Transportbranche, das 2. Klass-GA um zehn Prozent auf 4250 Franken ansteigen soll. Gegenüber der «Tagesschau» bestätigt ch-direct nun, dass die Verhandlungen weitergeführt werden. Günstigere Einzelbillette werden diskutiert.
Ein teureres GA in der Schweiz wäre kontraproduktiv, finden viele User, welche den Beitrag kommentiert haben. «Für über 4000 Franken für ein Abo wechsle ich ganz klar wieder auf das Auto», meint Rolf Huber. Das sei auch nicht gratis, komme aber mittlerweile günstiger und sei, abseits der Stosszeiten, meistens die schnellere Wahl.
Auch Jean-Claude Albert Heusser hat eine ähnliche Meinung. «Bei einer drastischen GA-Preiserhöhung schiesst die SBB ein Eigengoal, denn Tausende würden wieder auf ihre CO2-Schleuder umsteigen.»
Preiserhöhungen trotz Klimadiskussion?
«Wenn der Bund die Autos von der Strasse haben will, sollte er Billette für den öffentlichen Verkehr nicht teurer, sondern billiger machen», argumentiert Bruno Hochuli. Deutschland scheine es begriffen zu haben und senke gewisse Billettpreise. Es müssten alle Tarifverbunde mitziehen.
Mobilität ist nicht ein Menschenrecht, sondern kostet Ressourcen.
Apropos Deutschland, findet W. Pip und meint sarkastisch: «Überaus Clever. Während in ganz Europa und dieser Tage speziell in Deutschland im Zuge des Klimahypes über Verbilligungen im ÖV debattiert wird», würden die SBB die GA-Preise für Vielnutzer erhöhen wollen
Wie könne es angesichts der gegenwärtigen Themen wie Umweltschutz und Klimaerwärmung sein, dass ch- direct Bürger vom ÖV wieder auf die Strasse drängen möchte, stellt Phillipp Moreno als rhetorische Frage in den Raum.
Eine mögliche Lösung für viele SRF-Leser ist die Streichung von GA-Rabatten für Mitarbeiter und Politiker. «Von 500’000 GA sind 29 Prozent für Angehörige vergünstigt. Eine Riesengeldsumme», meint S. Petrovic. «Wie wäre das Sparpotenzial, wenn man das GA den Politikern nur noch leicht verbilligt geben würde?», schliesslich würden diese Vergünstigungen von den Steuerzahlern übernommen, meint Alex Volkart.
«Sinnvoll wäre eigentlich, den Preis von Streckenabos zu senken und das GA zu verteuern», sagt Ueli Lang. Damit könne man wirkungsvoll etwas gegen den Mobilitätswahn machen. «Mobilität ist nicht ein Menschenrecht, sondern kostet Ressourcen».