Darum geht es: In der Schweiz soll 30 Jahre nach der Expo 2002 in Biel, Neuenburg, Yverdon und Murten wieder eine Landesausstellung stattfinden. Dies frühstens 2032, nicht wie eigentlich vorgesehen 2027.
Die Verantwortlichen präsentierten am Montag in Bern das Konzept der «Nexpo» 2032. Neben der Nexpo verfolgen die Nordwestschweizer Kantone unter dem Projektnamen «Svizra» ein eigenes Projekt.
Wo soll die Nexpo stattfinden? Bislang stand bei den Landesausstellungen immer eine Stadt oder Region im Fokus. Die Nexpo hingegen soll schweizweit über die Bühne gehen, und zwar in allen vier Landesteilen. Das wäre ein Novum.
«Die Nexpo kommt zu den Leuten nach Hause», sagt Berner Stadtpräsident Alec von Graffenried. Er kann sich vorstellen, dass die Nexpo im Berner Museumsquartier steigt und dieses wegen der Nexpo einen Entwicklungsschub erhält.
Indem die Nexpo in der ganzen Schweiz stattfindet, baut sie Brücken zwischen Zentrum und Peripherie, von der Stadt bis in die Berge.
«Unsere Landesausstellung wird keine klassische Expo auf einem definierten und eingezäunten Gelände. Indem die Nexpo in der ganzen Schweiz stattfindet, baut sie Brücken zwischen Zentrum und Peripherie, von der Stadt bis in die Berge», sagt der Tessiner Stadtrat Filippo Lombardi.
Sogenannte Nexpo-Routen sollen Besucherinnen und Besucher durch die ganze Schweiz zu den verschiedensten Ausstellungen führen.
Die Nexpo könnte etwa ein leer stehendes Shoppingcenter nutzen.
Die Nexpo steigt nicht in teuren Neubauten. Vielmehr sollen bestehende Gebäude für die Nexpo genutzt werden. «Das kann ein leer stehendes Shoppingcenter oder eine Kirche sein, die neu bespielt wird», so die Zürcher Stadtpräsidentin Corinne Mauch zu SRF.
Wie viel kostet die Nexpo? Die Organisatoren rechnen mit 600 Millionen Franken. Wie stark sich der Bund beteiligt, ist offen. Im März 2023 hat der Bundesrat mitgeteilt, dass er sich wegen der angespannten finanziellen Situation frühstens 2028 zu einer finanziellen Beteiligung des Bundes äussern wird. Darum soll die Nexpo nicht wie ursprünglich geplant 2027, sondern 2032 steigen.
Welches Thema steht bei der Nexpo im Fokus? Die Nexpo setzt den sozialen Zusammenhalt in der Schweiz ins Zentrum. Darauf basiere der Wohlstand ebenso wie Demokratie und Rechtsstaat, so Mauch.
«Die Nexpo fördert diesen sozialen Zusammenhalt, indem sie nicht eine Region ins Zentrum rückt, sondern viele verschiedene Gemeinden und Regionen sowie die Bevölkerung als Ganzes einbezieht», sagte Mauch. Die Organisatoren versprechen eine «partizipative Landesausstellung zum Mitmachen».
Wer kuratiert die Landesausstellung? Das künstlerische Konzept zur Nexpo hat in den letzten Monaten Sibylle Lichtensteiger, die Leiterin des Stapferhauses Lenzburg, zusammen mit dem Ausstellungsmacher Detlef Vögeli und der Kuratorin Sonja Enz weiterentwickelt.
Wer steht hinter der Nexpo? Inzwischen gehören 26 Städte und Gemeinden in 18 Kantonen dieser Initiative an. Neben den Gründerstädten Basel, Bern, Biel, Genf, Lausanne, Lugano, Luzern, St. Gallen, Winterthur und Zürich sind heute auch Aarau, Chur, Frauenfeld, Fribourg, Glarus, Grindelwald, La Chaux-de-Fonds, Neuchâtel, Pontresina, Porrentruy, Saas-Fee, Schaffhausen, Sion, St. Moritz, Uster und Zug Teil der Nexpo. Die Idee der Nexpo wurde 2016 lanciert.
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Bild 1 von 10Legende: Die Expo von 1964 in Lausanne wollte zeigen, wie die Schweiz die Zukunft angeht. Von ernsthaft bis verspielt absurd, wie mit Tinguelys ‹Heureka›. Keystone
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Bild 2 von 10Legende: Assistiert vom damaligen Präsidenten des Organisationskomitees, Ständerat Despland (Mitte rechts), eröffnet Bundespräsident von Moos (Mitte) die Landesausstellung. Keystone
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Bild 3 von 10Legende: Über diesen Kontrollturm vor dem Bahnhof in Lausanne wurden Expo-Besucher informiert und der Verkehrsablauf überwacht. Keystone
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Bild 4 von 10Legende: Das Unterseeboot ‹Auguste Piccard› war eine der Hauptattraktionen. Das 30 Meter lange Boot konnte bis zu 1200 Meter tief tauchen und fuhr mit einer Geschwindigkeit von 8km/h. Jeder Passagier hatte einen Fensterplatz und konnte den durch Scheinwerfer erleuchteten Genfersee unter Wasser betrachten. Keystone
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Bild 5 von 10Legende: Gebaut wurde das Unterseeboot nach Plänen von Tiefseeforscher Jacques Piccard. Hier erklärt er zwei Expo-Hostessen die Antriebsturbine des ‹Mesoscaphe›. Keystone
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Bild 6 von 10Legende: Die Eisenplastik ‹Rütlischwur› des Berner Malers, Grafikers und Eisenplastikers Werner Witschi wurde für die Expo 64 gebaut, Heute steht sie in Flüelen (UR). Keystone
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Bild 7 von 10Legende: Der Komponist Rolf Liebermann bestaunt neben einer Expo-Hostess seine Werk ‹Schreibmaschinenmusik›. Keystone
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Bild 8 von 10Legende: Besucher begutachten riesige Dampflokomotiv-Räder aus Stahl in einem der vielen Ausstelllungsräume der Expo. Keystone
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Bild 9 von 10Legende: Der Schweizer Clown Pio Nock begab sich im Expo-Programm des Zirkus Knie mit dem Fahrrad auf das Hochseil. Keystone
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Bild 10 von 10Legende: 13 Millionen wurden usrprünglich erwartet – Nach Startschwierigkeiten waren aber auch die letztlich 12 Millionen Besucher ein grosser Erfolg. Keystone