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Dreimal Nein im Kanton Zürich Die Limmattalbahn wird weitergebaut

Die Initiative, welche den Bau der zweiten Etappe der Limmattalbahn stoppen wollte, kassierte eine Abfuhr: 83 Prozent lehnten die Initiative ab. Nun kann auch die Strecke bis nach Killwangen-Spreitenbach gebaut werden. Die Bauarbeiten auf der ersten Etappe von Zürich-Farbhof bis Schlieren laufen bereits.

Erste Etappe im Bau

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Die erste Etappe der Limmattalbahn wird derzeit erstellt. Die Strecke vom Farbhof in Zürich-Altstetten bis Schlieren soll – als Verlängerung der Tramlinie 2 – im September 2019 eröffnet werden.

Der Baustart für die zweite Etappe ist Mitte 2019 vorgesehen. Für Dezember 2022 ist die Inbetriebnahme der gesamten Strecke zwischen den Bahnhöfen Altstetten und Killwangen-Spreitenbach geplant – sofern die Zürcher Stimmbevölkerung die Initiative wie der Regierungs- und Kantonsrat ablehnt.

Die Gemeinden Oetwil an der Limmat, Geroldswil, Unterengstringen und Oberengstringen im Limmattal sprechen sich ebenfalls für den Weiterbau der Limmattalbahn aus, wenn auch weniger deutlich als die restlichen Gemeinden im Kanton Zürich. Interessant: Bei der letzten Abstimmung im Jahre 2015 stimmten alle diese Gemeinden noch gegen das Projekt.

Dies freut den Projektleiter der Limmattalbahn, Daniel Issler. «Die Leute im Limmattal haben gemerkt, dass es keinen Sinn ergibt, ein angefangenes Projekt nicht fertig zu stellen.»

Auch Dietikon und Schlieren wollen weiterbauen

Enttäuscht ist hingegen Initiant Bernhard Schmidt, der Urheber der Initiative. Er vermutet, dass die Stimmberechtigten nicht zweimal zum selben Projekt hätten abstimmen wollen: «Ein Stück weit sind die Leute auch resigniert.» Eindeutig seien die Resultate der direktbetroffenen Gemeinden jedoch nicht. In Dietikon waren noch rund 48 Prozent der Stimmberechtigten für einen Abbruch der Bauarbeiten. In Schlieren waren es noch knapp 36 Prozent.

Nein zu professionellen Wildhütern

Deutlich abgelehnt wird auch die Initiative «Wildhüter statt Jäger». Gerade mal 16 Prozent sprachen sich für das Volksbegehren aus. Dementsprechend enttäuscht sind die Initianten. Marianne Trüb vom Verein «Pro-Töss-Auen» glaubt, dass die Vorlage zu schnell an die Urne kam: «Wir hätten mehr Zeit gebraucht, um unsere Argumente der Bevölkerung darzulegen.»

Wir hätten mehr Zeit gebraucht.
Autor: Marianne Trüb Verein Pro-Töss-Auen

Für die Hege und Pflege von Wildtieren sind im Kanton Zürich heute lokale Jagdgesellschaften zuständig. Die Jägerinnen und Jäger übernehmen diese Aufgabe in ihrer Freizeit. An diesem System ändert sich nun nichts. Ganz zur Freude von Christian Jaques, Präsident von Jagd Zürich. «Wir konnten der Stimmbevölkerung aufzeigen, dass wir nicht nur einfach auf Tiere schiessen, dass wir auch für sie einstehen.»

Und auch der zuständige Regierungsrat Markus Kägi ist mit dem Abstimmungsergebnis sehr zufrieden: «Die Aufklärung hat funktioniert.»

Die Volksinitiative forderte ein professionelles Wildtier-Management. Die Regulierung des Tierbestandes sollte weitgehend natürlich erfolgen. Tiere sollten nur gejagt werden, wenn andere Massnahmen zur Regulierung nicht zum Erfolg führen.

Keine zusätzliche Film- und Medienförderung

Eine weitere Volksinitiative verlangte die Förderung der lokalen Film- und Gameszene. Auch bei dieser Initiative resultierte ein klares Nein: Fast 83 Prozent der Zürcher Stimmbevölkerung lehnten die Initiative ab.

Die Initiative wollte, dass die Film- und Medienförderung im Kanton Zürich ausgebaut wird. Neben dem Film sollten auch neue Medienformate unterstützt werden, zum Beispiel Computerspiele. Die Initianten forderten, dass die finanzielle Unterstützung für den Film gesetzlich verankert wird.

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