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Dreitägiger Anlass Zehntausende am Trachtenfest in Zürich – auch Viola Amherd dabei

  • Bundespräsidentin Viola Amherd hat das Eidgenössische Trachtenfest in Zürich besucht.
  • Allerdings nicht in einer Walliser Tracht, sondern im pinken Hosenanzug. Mit ihrem Businesslook könne sie hier leider schlecht mithalten, räumte sie in ihrer kurzen Ansprache ein.
  • Rund 100'000 Festbesucherinnen und -besucher nahmen am dreitägigen Fest teil. Höhepunkt war der heutige Umzug.

Ihr Vorgänger Alain Berset habe es im vergangenen Sommer in Zürich einfacher gehabt, sagte Amherd. «Er hat sich eine Federboa umgehängt und war damit schon passend gekleidet», sagte sie in Anspielung auf Bersets Auftritt bei der Street Parade.

Viola Amherd und Corine Mauch.
Legende: Viola Amherd posiert im Hosenanzug mit der Zürcher Stadtpräsidentin Corine Mauch in Berner Sonntagstracht. KEYSTONE/Ennio Leanza

Am Trachtenfest sei der Aufwand jedoch deutlich grösser. «Umso mehr bewundere ich Ihre Trachten», sagte Amherd zu den Trachtenvereinen und Brauchtumgsgruppen auf dem Bürkliplatz. «An diesem Wochenende leuchtet das Trachtenleben.» Die Trachten aus allen Regionen seien eine Feier der Vielfalt. «In einer Zeit, in der überall polarisiert und abgerechnet wird, ist es umso wichtiger, so etwas gemeinsam auf die Beine zustellen.»

Trachten – eine Wissenschaft für sich

Die Zürcher Stadtpräsidentin Corine Mauch (SP) nutzte den dreitägigen Anlass, um die Berner Sonntagstracht ihrer Urururgrossmutter auszuführen. Sie habe das Erbstück lange nicht mehr getragen, letztmals an ihrer Abschlussfeier an der ETH.

«Es kann durchaus sein, dass ich nicht alles korrekt gemacht habe», bat sie die Trachtenleute präventiv um Entschuldigung – im Wissen darum, dass an diesem Wochenende ganz genau hingeschaut wurde.

Fahnenträger an Umzug.
Legende: Auch Fahnenträger liefen am Umzug in Zürich. KEYSTONE/Ennio Leanza

Trachten sind eine Wissenschaft für sich. Jede Spange und jedes Schmuckstück muss am richtigen Ort sitzen, das Schuhwerk ist immer schwarz und die Schürze natürlich perfekt gebügelt.

Street Parade ohne Bässe

Zu Gast waren beim offiziellen Festakt vom Sonntag Regierungsvertreterinnen und -vertreter aus 16 Kantonen sowie zahlreiche Parlamentsmitglieder. Höhepunkt am Sonntag war der farbenfrohe Umzug der Brauchtumsgruppen durch die Innenstadt. «Für einmal eine Street Parade ohne wummernde Bässe», sagte Mauch.

Traditionell gekleidete Frauen und Männer laufen an Umzug.
Legende: Traditionell gekleidete Frauen und Männer laufen am Umzug auf der Bahnhofstrasse in Zürich. KEYSTONE/Ennio Leanza

Rund 100'000 Festbesucherinnen und -besucher waren am dreitägigen Fest in Zürich. Der Anlass sei durchwegs «fröhlich und friedlich» gewesen, sagte Max Binder, OK-Präsident und ehemaliger Zürcher SVP-Nationalrat. Zwischenfälle gab es keine. Die Polizeimitarbeitenden hätten vor allem für Selfies mit den Trachtenleuten posiert.

Die Stadt Zürich war nach 1939 und 1974 zum dritten Mal Gastgeberin des Trachtenfestes, das alle zwölf Jahre stattfindet.

Regionaljournal Zürich, 30.06.2024, 17:30 Uhr ; 

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