Die Hauptvorwürfe: Der Beschuldigte muss sich für eine ganze Reihe von Straftaten verantworten. Unter anderem geht es um Geldwäscherei, Betrug, mehrfache Vergewaltigung, sexuelle Handlungen mit Kindern, Pornografie und Urkundenfälschung. Im Zentrum des Strafverfahrens liegt gemäss Anklageschrift Anlagebetrug und Geldwäscherei. So soll der Beschuldigte in Betrugshandlungen in der Höhe von 3.6 Millionen Euro involviert gewesen sein. Zudem sind in der Anklageschrift Sexualdelikte aufgeführt. So soll der Beschuldigte ein 14-jähriges Mädchen vergewaltigt haben.
Der Beschuldigte: Vor Gericht steht ein 36-jähriger, in Basel geborener Türke. Er soll ein mutmasslich hohes Mitglied einer Hells-Angels-Gruppe in Deutschland und der Türkei gewesen sein und auch einem Basler Ableger der Hells Angels angehört haben. Gemäss Anklageschrift soll der Beschuldigte seit seiner Jugend Delikte begangen haben, die mehrere einschlägige Vorstrafen zur Folge hatten. Seine hohen Stellungen bei den Hells Angels in der Türkei und in Basel hätten ihm geholfen, eine nachdrückliche Drohgebärde aufzubauen, heisst es.
Die Mitangeklagten: Mitangeklagt ist ein Paar aus dem Elsass, das im Dienste der Securitas AG als Aufsichtspersonal im Untersuchungsgefängnis Waaghof gedient hat. Dort soll die 28-jährige Aufseherin mit dem Hauptangeklagten gegen Bezahlung wiederholt sexuelle Handlungen vollzogen haben, während der 29-jährige Mann Mobiltelefone in die Zelle geschmuggelt und kriminelle Kurierdienste erledigt haben soll.
Breel Embolo: Neben Leasingbetrug und der Fälschung von Ausweisen werden dem Angeklagten schliesslich noch eine ganze Reihe von Fälschungen von Covid-Zertifikaten vorgeworfen. An denen soll eine damalige Mitarbeiterin eines medizinischen Labors in Basel massgeblich beteiligt gewesen sein. Zu den diesbezüglichen Kunden soll gemäss Anklageschrift auch der Schweizer Fussballer Breel Embolo gehört haben.
Der erste Prozesstag: Zum Prozessauftakt machte der Beschuldigte erste Aussagen. Unter anderem wurde er vom Richter über die Herkunft der 320'000 Franken befragt, die man im Tresor seiner Mutter gefunden hat. Der Beschuldigte gab an, dass diese Gelder aus Uhrenverkäufen an prominente Kunden stammten. Er erwähnte in diesem Zusammenhang zwei Namen: Breel Embolo und einen «Herr Yakin». Befragt wurde auch die Gefängnis-Aufseherin, die dem Beschuldigten in der Zelle sexuelle Dienste geleistet haben soll. Die Frau verweigerte die Aussage.
So geht es weiter: Der Prozess findet unter verschärften Sicherheitsvorkehrungen statt – unter anderem sind Polizisten mit Sturmgewehren vor und im Gerichtsgebäude postiert. Der Prozess ist auf zwölf Tage angelegt. Befragt werden unter anderem noch weitere Auskunftspersonen.