Am 19. Mai fällt die Bevölkerung im Knonaueramt einen wichtigen Entscheid: Soll das Spital Affoltern weiterhin bestehen oder soll es schliessen? In den 14 Gemeinden des Bezirks Affoltern herrscht Uneinigkeit.
Die Situation im Spital
Wäre es ein Patient, so würde dem Spital Affoltern eine ernste Krankheit diagnostiziert. Seit Jahren hat es mit grundlegenden Problemen zu kämpfen: es hat eine veraltete Infrastruktur, ist unrentabel und schlecht ausgelastet.
Das Spital wird zurzeit als Zweckverband geführt. Das Akutspital und die Langzeitpflege befinden sich unter einem Dach. Doch diese Rechtsform schränkt den Handlungsspielraum des Spitals stark ein.
Darüber wird abgestimmt
Die Abstimmung ist komplex: Die Stimmberechtigten entscheiden einerseits, ob der Zweckverband aufgelöst werden soll. Dies ist bei allen 14 Gemeinden unbestritten.
Weiter entscheiden die Stimmbürger, ob für die Langzeitpflege eine interkommunale Anstalt entstehen und ob das Spital in eine gemeinnützige Aktiengesellschaft umgewandelt werden soll. Stimmt die Bevölkerung Ja zur Aufhebung des Zweckverbands und Nein zur Aktiengesellschaft, ist das Ende des Spitals besiegelt.
Das sagen die Befürworter
Rund die Hälfte der 14 betroffenen Gemeinden empfiehlt, einer Neuorganisation zuzustimmen. Dazu gehören Gemeinden wie Hausen am Albis, Rifferswil oder Obfelden. Auch das Spital Affoltern legt den Stimmbürgern nahe, alle drei Vorlagen anzunehmen.
Mit einer neuen Betriebsstrategie könne das Spital wieder auf stabile Beine kommen, so die Befürworter. Das Spital, welches rund 700 Mitarbeitende zählt, sei zudem eine wichtige Institution fürs Knonaueramt.
Das sagen die Gegner
Die andere Hälfte der Gemeinden wie Stallikon oder Hedingen empfehlen, eine Neuorganisation abzulehnen. Zu den Gegnern gehört auch der Stadtrat von Affoltern. Die Kosten für den Weiterbetrieb seien schlicht zu hoch, so dass die Bevölkerung Abstriche machen müsse, argumentieren die Gegner.
Die Abstimmung findet am 19. Mai 2019 statt. Seit 20 Jahren wäre es das erste Mal, dass ein Spital im Kanton Zürich geschlossen würde.