Um was geht es? In den ersten fünf Wochen des laufenden Jahres wurden in der Schweiz zwölf Masern-Fälle registriert, wie aus dem veröffentlichten Bulletin des BAG hervorging. In derselben Periode des vergangenen Jahres waren es lediglich vier Fälle gewesen, im gesamten Jahr 2023 wurden 40 Ansteckungen verzeichnet.
Bei der Gesamtzahl von 12 Fällen ist den Angaben zufolge auch ein Ausbruch auf dem Campus der Hotelfachschule Lausanne mitberücksichtigt. Die Waadtländer Behörden hatten am 2. Februar angeordnet, die Schule bis kommenden Sonntag zu schliessen.
Droht der Schweiz eine Masern-Epidemie? «Die derzeitige Durchimpfungsrate für in der Schweiz sollte eine grössere Epidemie verhindern», erklärt das Bundesamt für Gesundheit BAG gegenüber SRF News. In der Schweiz betrage die Durchimpfungsrate bei Kleinkindern gegen die 94 Prozent.
Was hat Corona mit Masern zu tun? Schon seit 2023 sei in vielen Fällen, auch in der Schweiz, wieder ein Anstieg der Masern-Fälle zu sehen, erklärt das BAG. Zuvor hätten die Massnahmen gegen die Corona-Pandemie auch die Ausbreitung der Masern in Europa und der Schweiz stark reduziert. Von Mai 2020 bis November 2022 sei in der Schweiz kein einziger Masernfall gemeldet worden, so das BAG. Die 40 Fälle im vergangenen Jahr entsprächen einem Niveau, wie es auch in den Jahren vor der Corona-Pandemie zu sehen gewesen sei.
Wie sieht die Lage weltweit aus? Weltweit ist die Zahl der Masernfälle gemäss der Weltgesundheitsorganisation WHO 2023 gestiegen. Die Organisation geht von 136'000 Todesfällen weltweit aus. Die 136'000 Todesfälle seien 43 Prozent mehr Todesfälle als im Jahr davor, so die WHO. Erkrankungen gab es rund neun Millionen (plus 18 Prozent).
Was sind Masern? Masern sind eine Infektionskrankheit. Sie beginnt mit Schnupfen, gefolgt von Husten und einer Entzündung der Augen (Bindehautentzündung). Nach einigen Tagen steigt das Fieber, und rote Flecken erscheinen im Gesicht, die sich nach und nach über den ganzen Körper ausbreiten. Meistens genesen Erkrankte innert fünf bis zehn Tagen, aber Masern können zu schweren Komplikationen, bleibenden Behinderungen und in seltenen Fällen auch zum Tod führen.
Wie werden Masern übertragen? Masern sind eine der ansteckendsten Infektionskrankheiten. Die Viren werden über die Luft in Form von sehr feinen Tröpfchen (Aerosolen) oder durch direkten Kontakt mit dem Nasensekret oder dem Speichel erkrankter Personen übertragen.
Kann man an Masern sterben? Weltweit gibt es jedes Jahr etwa 158'000 Todesfälle. Diese sind hauptsächlich auf Komplikationen wie Lungen- und Hirnentzündung zurückzuführen. In Europa sind Todesfälle dank der leistungsfähigen Gesundheitssysteme selten geworden. Durchschnittlich kommt es zu einem Todesfall pro 3000 gemeldeten Masernfällen.
Wie kann man sich vor Masern schützen? Seit etwa 1970 gibt es in der Schweiz eine Schutzimpfung, die vom BAG empfohlen wird. Bei besonders gefährdeten exponierten Personen (z. B. Säuglinge, Schwangere, Menschen mit Immunschwäche) können Immunglobuline verabreicht werden.