- Die GLP hat ihre Delegierten nach Spiez einberufen.
- Dort sprachen sie sich klar für einen gemeinsamen Weg mit der EU aus.
- Ein entsprechend scharfes Profil könnte ihnen im baldigen Wahlkampf dienlich sein.
Die GLP hat ihre Delegierten nach Spiez einberufen. Dort schauten die Grünliberalen voraus in Richtung Rahmenabkommen mit der EU. Aber nicht, um Wunden zu lecken, sondern um sich ein Herz zu fassen. Ein Herz für mehr Europa – und wider dessen Kritiker.
Fraktionschefin Tiana Moser: «Die jüngste europapolitische Eskalation ist an Absurdität und Verantwortungslosigkeit nicht zu übertreffen. Jetzt haben wir eine Diskussion, die völlig die Realitäten verkennt, die verkennt, dass die Schweiz im Herzen von Europa liegt. Und das kann man auch mit noch so viel Abschottungsrhetorik einfach nicht ändern.»
Verhandlungsfenster schliesse sich bald
Mehr Europa wagen. Das fordern die Grünliberalen in einem Papier, das sie anlässlich ihrer Delegiertenversammlung präsentierten. Keine Denkverbote in der Diskussion. Kurz: Wieder mehr Liebe zwischen der Schweiz und der EU. Und das lieber heute als morgen.
GLP-Vizepräsidentin Kathrin Bertschy: «Man wartet schon viel zu lange, das Verhandlungsfenster wird sich bald schliessen. Die Äusserungen des Aussenministers waren irritierend. Was die Gewerkschaften und, in ihrem Schlepptau die SP, machen, ist kein konstruktiver Dialog. Wir müssen schnellstens auf einen konstruktiven Weg kommen und diese Chance mit Europa packen.»
Tatsächlich sind die Verhandlungen zwischen der Schweiz und der EU blockiert, neben der SVP fordern jetzt auch Exponenten von SP, CVP und FDP einen Marschhalt.
Alte Botschaft neu betont
Derweil bekannte sich die GLP klar zu einem gemeinsamen Weg mit der EU. GLP-Präsident Jürg Grossen: «Wir betonen diesen Weg ganz bewusst. Für uns ist klar, dass es viele Leute gibt, die eine Integration mit Europa wollen. Und wir möchten diese Leute auch ansprechen und ihnen nochmals zeigen, wie unsere Botschaft, die es schon lange gibt in dieser Hinsicht, lautet.»
So grenzt sich die GLP mit ihrem beherzten Ja zum Rahmenabkommen also von den anderen Parteien ab. Und schärft ihr Profil – rechtzeitig vor den Wahlen.