Michigan untersagt künftig Verkauf und Marketing für aromatisierte E-Zigaretten. Die US-Gesundheitsbehörden ringen noch damit, wie sie den Markt regulieren angesichts steigender Todesfälle, die mit E-Zigaretten und Vaping-Produkten in Zusammenhang gebracht werden. Hausarzt und Universitätsprofessor Reto Auer von der Universität Bern erklärt, wie gefährlich E-Zigaretten tatsächlich sind.
SRF News: Was halten Sie von diesem Verbot in Michigan?
Reto Auer: In den USA ist es ganz anders als in der Schweiz. Dort rauchen viel weniger Jugendliche, weil der Staat einiges in die Bekämpfung des Rauchens gesteckt hat.
E-Zigaretten sind weniger gesundheitsschädlich als herkömmliche Zigaretten. Krebserregend sind sie trotzdem.
Besonders beliebt ist in den USA hingegen das Dampfen von E-Zigaretten – rund ein Prozent der Jugendlichen tut es täglich, 20 Prozent dampfen mindestens einmal im Monat. Der Staat will dies bekämpfen, indem er die Aromas verbietet.
Wie gefährlich sind E-Zigaretten ganz generell?
Wir gehen davon aus, dass sie viel weniger gefährlich sind als herkömmliche Zigaretten. E-Zigaretten enthalten vor allem Chemikalien wie Propylenglycol, Vegetalglycerin, Aromas und natürlich Nikotin. Der Teer fehlt und die Chemikalien werden bei viel geringerer Hitze verdampft als bei einer Zigarette.
Das führt zu viel weniger gesundheitlichen Schäden. Natürlich empfehlen wir E-Zigaretten nur Raucherinnen und Raucher, die aufhören wollen. Personen, die noch nie geraucht haben, sollten die Finger davon lassen, weil auch sie krebserregende Stoffe beinhalten.
Braucht es ein ähnliches Verbot wie in Michigan auch in der Schweiz?
Nein. Es braucht jedoch ein Werbeverbot für E-Zigaretten und natürlich auch für herkömmliche Zigaretten. So können künftige Generationen vor der Nikotinsucht bewahren.
Das Gespräch führte Georg Häsler Sansano.