- Am 24. Februar 2022 löste die russische Invasion in der Ukraine Entsetzen in der Schweiz und weltweit aus.
- Darauf folgte eine ebenso beispiellose Welle der Solidarität, teilt die Glückskette mit.
- Seit Beginn des Krieges wurden der Stiftung über 130 Millionen Franken an Spenden anvertraut.
Die Welle der Solidarität mit den Betroffenen des Krieges in der Ukraine ist für die Glückskette historisch: Es handelt sich um den zweithöchsten Betrag, den die Stiftung je gesammelt hat. Nur bei der Tsunami-Katastrophe von 2004 spendete die Schweizer Bevölkerung mit rund 228 Millionen Franken mehr.
Mit den Spendengeldern finanzierte die Glückskette bisher fast 90 humanitäre Projekte mit einer Gesamtsumme von mehr als 50 Millionen Schweizer Franken.
«Dieser Vertrauensbeweis der Schweizer Bevölkerung geht mit einer grossen Verantwortung einher, welche die Glückskette sehr ernst nimmt», so die Stiftung. Durch Kontrollen und Evaluationen will sie sicherstellen, dass jede Spende so effizient und wirksam wie möglich für die Menschen eingesetzt wird, die sie am dringendsten benötigen.
Enorme humanitäre Bedürfnisse
Der Beginn der russischen Invasion in der Ukraine liegt bereits ein Jahr zurück und hat enormes Leid verursacht. Die Vereinten Nationen schätzen, dass aktuell 17.6 Millionen Menschen in der Ukraine auf humanitäre Hilfe angewiesen sind.
Über acht Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer sind noch immer innerhalb Europas auf der Flucht und 5.9 Millionen Menschen wurden in der Ukraine aus ihrem Zuhause vertrieben. Zudem wurde seit Beginn des Krieges wichtige zivile Infrastruktur wie Krankenhäuser, Schulen und Geburtskliniken massiv beschädigt.
Hilfe der Glückskette
Neben der Nothilfe, die bereits in den ersten Wochen nach Kriegsausbruch erfolgte, setzt die Glückskette heute auch grössere mittel- und langfristige Projekte um. Der Fokus liegt dabei auf Menschen, die in der Nähe der Kampfhandlungen leben oder aus ihren Häusern fliehen mussten. Zu den unterstützten Personen zählen insbesondere alleinerziehende Eltern mit Kindern, schwangere und stillende Frauen, Ältere und Menschen mit Behinderungen.
Bereits in den ersten Tagen nach dem Angriff auf die Ukraine entsandte die Glückskette humanitäre Expertinnen an die polnische Grenze, um die dringendsten Bedürfnisse vor Ort zu evaluieren, gefolgt von einer Projektkontrolle in Rumänien.
Die Glückskette will die Hilfe vor Ort längerfristig sichern, um die ukrainische Bevölkerung angesichts des anhaltenden Krieges weiterhin zu unterstützen und ihr eines Tages eine Rückkehr zu einem möglichst normalen Leben zu ermöglichen.
Ab dem 11. März finanzierte die Glückskette die ersten Projekte ihrer vor Ort tätigen Schweizer Partnerorganisationen, um dringend benötigte Hilfe zu leisten, insbesondere für Geflüchtete in Rumänien, Moldawien, Polen und der Westukraine.
Ab Juni 2022 konnten sich die Schweizer Partnerorganisationen der Glückskette nach Kiew und immer weiter in den Osten der Ukraine ausbreiten. Ab diesem Zeitpunkt wurden auch grössere, längerfristige Projekte in der Ukraine finanziert, während die Aktivitäten in den Nachbarländern mit der abnehmenden Anzahl von Geflüchteten reduziert wurden.
Ausblick der Hilfe
Der Krieg in der Ukraine wird länger andauern und auch die humanitären Bedürfnisse bleiben immens. Die Erfahrung der Glückskette zeigt, dass das öffentliche Interesse an humanitären Krisen mit der Zeit zurückgeht, wie Miren Bengoa, Direktorin der Glückskette betont: «Die Glückskette will die Hilfe vor Ort längerfristig sichern, um die ukrainische Bevölkerung angesichts des anhaltenden Krieges weiterhin zu unterstützen und ihr eines Tages eine Rückkehr zu einem möglichst normalen Leben zu ermöglichen.»