Das Geschäft mit Haustieren: Ein Milliardenbusiness. Auch in der Schweiz. Allein für Tierfutter werden in der Schweiz Hunderte Millionen Franken pro Jahr ausgegeben. Dazu kommen teils horrende Tierarzt-Rechnungen für Operationen vom Knochenbruch über künstliche Hüftgelenke bis hin zu Krebsbehandlungen. Doch dies tat dem Haustier-Boom – besonders im Corona-Jahr – keinen Abbruch.
Explodierende Nachfrage nach jungen Welpen
Die Zahlen zu den Haustieren in der Schweiz sind eindrücklich: Jeder dritte Haushalt hält sich eigene Tiere, mit Corona ist gar die Nachfrage explodiert. In Tierheimen gibt es lange Wartelisten nach Hunden, Züchter können sich die Bewerbenden aussuchen.
Viele Schweizerinnen und Schweizer wollten aber nicht nur irgendeinen Hund, sondern unbedingt einen Hundewelpen. Und weil es nicht genug junge Hunde in der Schweiz zu kaufen gibt, nahmen im vergangenen Jahr auch die Importe zu: Mehr als 30'000 Hunde aus dem Ausland wurden hierzulande registriert. Zum Vergleich: 2019 waren es rund 10 Prozent weniger.
Doch nicht immer endete der Import mit einem Happy End: Das Tierspital Zürich behandelte im letzten Jahr doppelt so viele todkranke Welpen wie im Jahr zuvor. Grund für den Anstieg: Die Zunahme beim Import von Hunden aus Osteuropa.
Überfüllte Tierheime
Aus Deutschland häufen sich Medienberichte, dass die Tierheime überfüllt sind. Die teilweise von dubiosen Züchterinnen und Züchtern angeschafften Tiere sind oft verhaltensgestört und brauchten umso mehr Arbeit. Das schaffen viele neue Halterinnen und -halter nicht und geben die Tiere wieder ab.
Doch auch in der Schweiz werden die Plätze in Tierheimen knapp – besonders in der Ferienzeit. «Viele haben sich in der Coronazeit unüberlegt Haustiere angeschafft», äusserte sich die Mediensprecherin des Schweizer Tierschutzes STS zu 20min. Nun, da sich die Situation normalisieren würde, merkten manche, dass die Tiere mehr Arbeit gäben als erwartet, und sie keine Zeit mehr hätten.
Zudem verschärft die Ferienzeit den Platzmangel in den Tierheimen: Da man nun wieder reisen kann, ist die Nachfrage nach Ferienplätzen für Hund oder Katz stark angestiegen.