- Nach Spitälern und Psychiatrischen Kliniken erhalten jetzt auch Reha-Kliniken ein einheitliches Tarifsystem.
- Die Tarife sind dem notwendigen Betreuungsaufwand angepasst.
- Auf eine Fallpauschale wird verzichtet.
Wer nach einem Spitalaufenthalt in die Reha geht, braucht das Okay der Krankenkasse. Diese bezahlt dann die Reha-Klinik pro Tag, den die Patientin oder der Patient dort bleibt. So zumindest lief es bislang nach Knie- oder Herzoperationen, nach schweren Unfällen, Lungenproblemen oder Hirnschlägen.
Entsprechend gross waren die Bedenken von Ärztinnen und Klinikleitern, ob ein einheitlicher Tarif die Kosten decken könnte.
Bessere Vergleichbarkeit angestrebt
«Wir haben die Befürchtungen geteilt und deshalb, wo es auch nur ging, Druck gemacht», sagt der Geschäftsführer des Verbands der grössten Reha-Kliniken, Swiss-Reha, Guido Schommer. Ziel sei gewesen, die qualitativ hochstehende Rehabilitation der Kliniken «auch weiterhin tariflich abzubilden».
Wir haben Druck gemacht – wo es auch nur ging.
Seit Anfang Jahr gilt in der Reha nun die neue einheitliche Tarifstruktur. Wie bei den früher umgesetzten Tarifstrukturen für Akut-Spitäler und Psychiatrien sollen jetzt auch die Leistungen der Reha-Kliniken vergleichbar und somit besser werden.
Kosten je nach Betreuungsaufwand
Das sei gelungen, indem man einen Interessenausgleich zwischen den Akteuren angestrebt habe, sagt Simon Hölzer, Chef der Tarif-Organisation SwissDRG. «Wir sind einen Mittelweg gegangen.»
Wenn der Betreuungsaufwand niedriger ist, ist auch der Tagesansatz tiefer.
So wird, anders als im Akutspital, in der Reha keine Fallpauschale bezahlt, sondern neu eine tageweise Abgeltung – und zwar je nach Intensität der Behandlung.
Wenn eine Patientin in der Reha-Klinik also mehr Betreuung brauche, sei der Ansatz etwas höher. Und umgekehrt: «Wenn der Betreuungsaufwand niedriger ist, ist auch der Tagesansatz tiefer.»
Patienten sollen vor allem gesund werden
Diese einheitliche Tarifstruktur ist nicht in Stein gemeisselt und kann aktualisiert werden. Doch das soll im Hintergrund geschehen, wie Schommer von Swiss-Reha betont. «Von den tariflichen Fragen sollen die Patientinnen und Patienten gar nichts mitbekommen.»
Denn sie sollen mit der Reha den Weg zurück in ihren Alltag finden – so wie bisher.