Bis der Bund am Montag die dritte Gubriströhre einweihen konnte, brauchte er einen langen Atem. Die Planung dafür startete bereits vor über 20 Jahren. Ursprünglich hätte die Röhre 2013 eröffnet werden sollen.
Immer wieder gab es Kritik, anlässlich der Genehmigung des Projekts durch den Bund zum Beispiel vonseiten des Verkehrs-Clubs VCS. Dieser monierte, dass eine weitere Fahrspur das Problem mit dem vielen Verkehr nicht löse. Stattdessen solle der öffentliche Verkehr gefördert werden.
Auf dem Weg zur dritten Gubriströhre kam es auch mehrmals zu Verzögerungen. Für einen Teil davon war die kleine Gemeinde Weiningen auf der Gubrist-Westseite verantwortlich. Sie wehrte sich vehement gegen den Verkehrslärm und die Abgase – und zog schliesslich bis vor Bundesgericht.
Gemeinde erzwingt sich einen Tunneldeckel
Konkret forderte die Gemeinde vom Bund einen 270 Meter langen Deckel am Ende des neuen Tunnels. Zumindest teilweise erzielte sie einen Erfolg. Das Bundesgericht entschied, dass der Bund beim Westportal einen Deckel bauen muss, allerdings nur auf einer Länge von 100 Metern.
Der Startschuss für die Bauarbeiten des 3.4 Kilometer langen dritten Tunnels fiel schliesslich 2016. In den letzten Jahren wurden die Bauarbeiten aber erneut ausgebremst.
Gebaut wurde während über sechs Jahren
Etwa die Corona-Pandemie wurde zum Problem: Währenddessen konnten Bauteile aus China nicht geliefert werden, was die Eröffnung der dritten Röhre wiederum verzögerte. So gehörten Verkehrsmeldungen vom Gubristtunnel weiterhin zum Alltag.
Diese sollen nun aber bald der Vergangenheit angehören. Nach sechseinhalb Jahren Bauzeit ist seit dieser Woche eine zusätzliche dritte Spur befahrbar. Nun folgt jedoch noch die Sanierung der beiden bisherigen Tunnelröhren. Die beiden Fahrspuren, die seit 1985 offen sind, werden nacheinander gesperrt und umfassend saniert.