- Acht Millionen Menschen haben dank der Schweiz besseren Zugang zu sauberem Trinkwasser und zu effizienten Bewässerungssystemen für die Landwirtschaft.
- Das geht aus einem Bericht hervor, den die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) an ihrer Jahresmedienkonferenz vorlegte.
- Rund drei Millionen Menschen erhielten Zugang für die Verbesserung der Hygiene in Afrika, Asien und Lateinamerika.
Allerdings sei das bloss ein Tropfen auf den heissen Stein: Gemäss UNO-Prognosen werden 2025 rund 1,8 Milliarden Menschen unter Wasserknappheit leiden, sagte Deza-Direktor Manuel Sager an der Jahresmedienkonferenz seiner Direktion.
Jahr im Zeichen des Wassers
Die Ressourcen seien ungleich verteilt, erklärte Sager. Der wachsende Mittelstand auf der Welt brauche mehr Wasser, was die Knappheit verschärfe – ebenso wie verschmutztes Wasser. Durch Wasserknappheit könnte zudem der Migrationsdruck zunehmen.
Die Schweiz sei mit ihrem Wasserbedarf zwar Teil des Problems, sei könne aber auch Teil der Lösung sein. Die Deza trage deshalb dazu bei, dass neue politische und technische Lösungen im nachhaltigen Umgang mit Wasser im Ausland zum Zuge kommen.
Wie aus dem Halbzeitbericht der internationalen Zusammenarbeit 2017–2020 hervorgeht, engagiert sich die Deza beispielsweise bei der Verbreitung von sanitären Anlagen und bei der Verbesserung der Hygiene in Afrika, Asien und Lateinamerika. Rund drei Millionen Menschen erhielten bisher Zugang zu Toiletten und anderen Hygiene-Einrichtungen.
Nur mit der Bevölkerung
Es gibt aber auch Rückschläge. Ein Projekt zur umweltschonenden Abfallbewirtschaftung und Abwasserreinigung mit einer Stadtverwaltung in Bolivien wurde nach drei Jahren eingestellt. Die Bauern der Nachbarschaft hatten sich gewehrt, weil sie das dafür vorgesehene Gelände für landwirtschaftliche Zwecke nutzen wollten.
Nach Lokalwahlen und einer politischen Machtverschiebung verlor das Projekt auch die Unterstützung der städtischen Behörden. Für die Deza zeigt das Beispiel, dass ein Projekt unbedingt auf die Bedürfnisse der Bevölkerung abgestützt werden muss. Sonst seien die Erfolgschancen gering.
Verlagerung in Sicht
Ende November hat der Bundesrat bereits die Eckpunkte der internationalen Entwicklungszusammenarbeit für die Jahre 2021 bis 2024 festgelegt. Die Gelder sollen vor allem in vier Regionen fliessen: Nordafrika und Naher Osten, Subsahara, Zentral- Süd- und Südostasien sowie Osteuropa ohne die EU-Staaten.
Die Mittel dafür sollen schrittweise von einigen Ländern mit mittlerem Einkommen in Lateinamerika und Ostasien hin zu diesen neuen Schwerpunktregionen verlagert werden.