Erschliessung Braunwald - Braunwald: Gondel zu teuer – es bleibt bei einer Standseilbahn

Die Glarner Regierung hat entschieden: Zum autofreien Ferienort Braunwald soll auch künftig eine Standseilbahn führen.

Braunwald soll auch in Zukunft mit der Standseilbahn erschlossen werden. Die Glarner Kantonsregierung hat sich für einen Neubau der über 100-jährigen Bahn entschieden. Die Idee einer Gondelbahn aus dem Tal hat die Regierung verworfen.

Die Standseilbahn von Linthal nach Braunwald soll auf dem bestehenden Trassee neu gebaut werden und eine neue Bergstation erhalten. Die Idee einer Gondelbahn ist damit vom Tisch.

Geschichte der Braunwaldbahn

Ab 1907 bis 1938 fährt die Braunwaldbahn mit offenen Wagen aus Holz.

«Foto Schönwetter» Glarus u. Braunwaldbahn

Bahnwagen in der Farbe Silber von 1938 bis 1966.

«Foto Schönwetter» Glarus u. Braunwaldbahn

Ab 1967 fahren dann die roten Wagen bis 1997.

«Foto Schönwetter» Glarus u. Braunwaldbahn

Ab 1997 bis 2007 sind der blaue und der gelbe Wagen unterwegs.

Fred Barbier, Braunwald

Ab 2007 bis heute tragen die Wagen Rot-Weiss des Glarner öffentlichen Verkehrs.

Braunwaldbahn

Dabei hätte diese für den Personentransport gedient und die Standseilbahn wäre für den Güterverkehr weiterbetrieben worden. Eine Gondelbahn aus dem Tal direkt ins Skigebiet war von den Sportbahnen Braunwald favorisiert worden.

Standseilbahn ist halb so teuer

Als Grund für diesen Entscheid hat die Regierung an der Medienkonferenz insbesondere die Kosten ins Feld geführt. Eine neue Standseilbahn dürfte um die 24 Millionen Franken kosten, eine 10er-Gondelbahn fast doppelt so viel. Dazu kämen die jährlichen Betriebskosten: für die Standseilbahn drei Millionen und für die Gondelbahn fünf Millionen Franken.

Sanierung der bestehenden Bahn bis 2024

Die Standseilbahn nach Braunwald ist die einzige Verbindung des Glarner Kurorts zur Aussenwelt. Sie führt von der Talstation Linthal ins autofreie Bergdorf auf 1256 Meter über Meer und ist täglich in Betrieb.

Die über 100-jährige Bahn ist in die Jahre gekommen. Es mangle an allen Ecken und Enden, sagt Markus Hobi, Geschäftsführer der Braunwald Standseilbahn AG gegenüber Radio SRF auf Anfrage. Um die Bahn betriebstauglich zu halten, müssten unter anderem die Elektromechanik und die Steuerung ersetzt werden, Wagen müssten saniert und der Tunnel müsse wegen der heute zu schmalen Rettungswege verbreitert werden.

Darum soll die bestehende Bahn jetzt «ertüchtigt» werden, so Hobi. Nach einer Sanierung bis Ende 2024 soll die bestehende Bahn bis 2035 in Betrieb bleiben können. Dann nämlich läuft die Konzession ab.

Die Braunwaldbahn wurde letztmals vor 26 Jahren saniert.

Zudem kann die Standseilbahn schneller realisiert werden. Die Planungsphase und schliesslich die Bauzeit dürften mindestens sechs Jahre dauern, so Regierungsrätin Marianne Lienhard. Bei einer Gondelbahn rechne man hingegen mit einer Verfahrensdauer von zehn Jahren.

Der zeitliche Fahrplan ist allerdings noch unklar. Es müsse zuerst eine Projektorganisation aufgebaut und das Bauprojekt entwickelt werden, sagte Landammann Benjamin Mühlemann vor den Medien. Über einen Baukredit könnte allenfalls schon die Landsgemeinde 2025 befinden.