- In Wien wurde Ignazio Cassis von seinem österreichischen Amtskollegen Alexander Van der Bellen mit allen Ehren empfangen.
- Beraten wurde bei den Gesprächen auch die neue strategische Partnerschaft zwischen der Schweiz und Österreich.
- Beide betonten die Bedeutung des Multilateralismus.
Die Erstbesuchs-Tradition sei ein Zeichen der Verbundenheit beider Länder, sagte Bundespräsident Ignazio Cassis. Nebst den bilateralen Beziehungen waren auch die Pandemie und das Verhältnis der Schweiz zu Europa ein Thema.
«Wir bedauern den Stillstand in den Verhandlungen zwischen der Schweiz und der EU sehr», sagte Alexander Van der Bellen nach dem Treffen vor den Medien. Nicht nur die Schweiz brauche die EU, auch die EU brauche die Schweiz.
Strategische Partnerschaft
Beraten wurde bei den Gesprächen auch die neue strategische Partnerschaft zwischen der Schweiz und Österreich. Dabei soll unter anderem die Zusammenarbeit bei der Digitalisierung sowie bei Forschung und Bildung vertieft werden, so Cassis.
Die beiden Bundespräsidenten hoben weiter die Bedeutung des Multilateralismus hervor. Sie wiesen darauf hin, dass sowohl die Schweiz als auch Österreich Sitzstaaten der UNO sind. «Wir versuchen, den Dialog zu fördern, beispielsweise hinsichtlich der Ukraine», sagte Cassis.
Van der Bellen bedauerte, dass wichtige europäische Partner bei den Gesprächen der USA und Russlands über die Ukraine ausgeschlossen wurden. Die EU müsse gestärkt werden.
Mit Blick auf die Lage in der Ukraine sagte Cassis, es liege der Schweiz daran, die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) zu stärken. Nicht nur die Schweiz und Österreich, sondern auch die USA, Russland und die Ukraine sind Mitglieder der OSZE. Am Donnerstag fand in Wien auch einer Sitzung der Organisation über die Ukraine statt.
Offene Grenzen für Grenzgänger
Die Schweiz könne mit ihren guten Diensten zur Entspannung beitragen und Leute zu einem Dialog bringen, die nicht miteinander sprechen wollten. «Wir haben Kontakte mit Russland, der Ukraine und den USA», sagte Cassis.
Van der Bellen begrüsste es im Übrigen, dass die Schweiz während der Corona-Pandemie die Grenzen für die 9000 österreichischen Grenzgängerinnen und Grenzgänger immer offen hielt.