- Im Alter von 86 Jahren ist Elisabeth Kopp gestorben.
- Die Zürcherin starb letzte Woche am Karfreitag nach langer Krankheit.
- Kopp war die erste Frau im Bundesrat. Wegen eines politischen Skandals trat die FDP-Politikerin 1989 aus der Landesregierung zurück.
Der Bund schreibt: «Mit grosser Trauer hat der Bundesrat zur Kenntnis genommen, dass alt Bundesrätin Elisabeth Kopp im Alter von 86 Jahren verstorben ist.» Bundesrat und Bundeskanzlei sprechen der Familie und den Angehörigen ihr tief empfundenes Beileid aus.
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Bild 1 von 9. Vereidigung der ersten Frau zur Bundesrätin: In Begleitung von zwei Weibeln hebt Elisabeth Kopp am 2. Oktober 1984 in Bern bei ihrer Vereidigung im Nationalratssaal die rechte Hand zum Schwur. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 9. Im ersten Wahlgang wurde Kopp 1984 in die Landesregierung gewählt. Und liess sich nach der Wahl entsprechend feiern, hier in Begleitung von Ehemann Hans W. Kopp. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 9. Der Gesamtbundesrat am 2. Oktober 1984, Elisabeth Kopp fällt inmitten ihrer männlichen Amtskollegen auf. Mit ihr freuen sich, von links nach rechts: Alphons Egli, Leon Schlumpf, Bundeskanzler Walter Buser, Elisabeth Kopp, Rudolf Friedrich, Kurt Furgler, Otto Stich, Jean-Pascal Delamuraz und Pierre Aubert. Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 9. Am 12. Dezember 1988 gibt Bundesrätin Elisabeth Kopp in Bern ihren Rücktritt per Ende Februar 1989 bekannt. Doch bereits am 12. Januar sah sich Kopp aufgrund neuer Medienberichte über eine möglicherweise vorsätzliche Amtsgeheimnisverletzung gezwungen, ihren sofortigen Rücktritt einzureichen. Bildquelle: Keystone.
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Bild 5 von 9. Trotz vieler Kritik hatte Kopp auch ihre Unterstützer. Blick auf die erste weibliche Bundesrätin und das Meer aus Blumen in ihrem Büro, nachdem sie am 12. Dezember 1988 ihren Rücktritt bekanntgegeben hat. Bildquelle: Keystone.
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Bild 6 von 9. Zu Kopps Fall führte ein politischer Skandal rund um ein Telefonat mit ihrem Mann, in dem sie ihm interne Informationen weitergegeben haben soll. Am 24. Februar 1990 entlastete das Bundesgericht Kopp jedoch vom Vorwurf der Amtsgeheimnisverletzung. Neben Kopp stehen EJPD-Beamtin Renate Schwob (links) und Kopp-Beraterin Katharina Schoop. Bildquelle: Keystone.
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Bild 7 von 9. Ein spätes Zeichen der Rehabilitation: Alt Bundesrätin Elisabeth Kopp mit den alt Bundesräten Kaspar Villiger (von links), Adolf Ogi, dem Luzerner Stadtpräsident Urs W. Studer, Pierre Aubert, Alphons Egli und Arnold Koller beim Empfang des Luzerner Stadtrates am Lucerne Festival am 25. August 2006. Bildquelle: KEYSTONE/Sigi Tischler.
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Bild 8 von 9. Der Dokumentarfilm «Elisabeth Kopp - Eine Winterreise» von Andreas Brütsch kann ebenfalls als Rehabilitation der ersten Schweizer Bundesrätin gesehen werden. Im Bild: Kopp bei der Filmpremiere am 26. Januar 2007 in Solothurn. Bildquelle: KEYSTONE Lukas Lehmann.
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Bild 9 von 9. Einst beliebt, dann Persona non grata: Alt Bundesrätin Elisabeth Kopp hat polarisiert, ist sich aber stets treu geblieben. Die Aufnahme entstand am 22. August 2018 in Luzern. Bildquelle: KEYSTONE/Urs Flueeler.
Kopp war am 2. Oktober 1984 im ersten Wahlgang in den Bundesrat gewählt worden. Die Wahl sei ein Meilenstein für die Gleichstellung der Frauen in der Schweiz gewesen, schreibt der Bundesrat. Damit habe 13 Jahre nach der Einführung des Frauenstimmrechts in der Schweiz erstmals eine Frau die Wahl in die Landesregierung geschafft. Elisabeth Kopp setzte sich insbesondere für die Gleichstellung der Frauen ein.
1989 trat Kopp aus dem Bundesrat zurück. 1988 war bekannt geworden, dass sie ihren Ehemann in einem Telefonanruf wegen einer möglichen Verwicklung in Geldwäscherei zum Rückzug aus einem Unternehmen aufgefordert hatte. Der öffentliche Druck bewog sie schliesslich zum Rücktritt aus dem Bundesrat, obwohl sie jede moralische oder rechtliche Schuld stets zurückwies.
Ein Jahr später wurde sie vom Bundesgericht vom Vorwurf der Amtsgeheimnisverletzung freigesprochen. Nach ihrem Rücktritt zog sich Elisabeth Kopp aus der Öffentlichkeit zunächst weitgehend zurück.