Gut, aber mit seinen 2000 Quadratmetern deutlich zu klein. So lautet das Fazit zum Platz für Fahrende am Stadtrand von Basel. «Der Platz ist mit grosser Sorgfalt geplant worden. Die Infrastruktur ist gut und wird von den Nutzerinnen und Nutzern sehr geschätzt», sagt Simon Röthlisberger, Geschäftsführer der Stiftung Zukunft für Schweizer Fahrende.
Die Stiftung Zukunft für Schweizer Fahrende hat zusammen mit den Kantonen Basel-Stadt und Aargau sowie der Fachstelle für Rassismusbekämpfung des Bundes eine Evaluation der bestehenden Plätze für Fahrende in Auftrag gegeben. Besonderes Augenmerk wurde dabei auf den Platz in Basel gelegt, der 2018 eröffnet worden ist sowie auf den Platz im aargauischen Kaiseraugst, den es bereits seit 2004 gibt.
Dass wir nicht auf dem Platz arbeiten und unseren Geschäften nachgehen dürfen, ist ein Problem. Wir müssen ja Miete bezahlen.
Der Platz in Basel sei bei Fahrenden beliebt, sagt Engelbert Feubli, der bereits zum dritten Mal auf dem Platz lebt. «Die Anlage ist wunderbar, aber der Platz ist zu klein». Gerade wenn verschiedene Gruppierungen von Fahrenden, auch aus dem Ausland in Basel sind, gebe es zu wenig Stellplätze.
«Ausserdem stört mich, dass wir die Miete im Voraus bezahlen müssen und sie nicht zurückerstattet bekommen, wenn wir früher abreisen als geplant.» Der Platz sei auch teuer, da man für einen zweiten Wagen für die Kinder extra bezahlen müsse. «Und dass wir nicht auf dem Platz arbeiten und unseren Geschäften nachgehen dürfen, ist ein Problem. Wir müssen ja Miete bezahlen.» Trotzdem betont Feubli, dass er im Grossen und Ganzen sehr zufrieden sei mit dem Platz.
Abgenutzte Infrastruktur in Kaiseraugst
Mehr Kritik ergab die Evaluation am Platz in Kaiseraugst. Dieser ist zwar doppelt so gross wie jener Basel. Allerdings sei die Infrastruktur teilweise in einem erbärmlichen Zustand.
Gerade weil es wenige Plätze gibt, halten Fahrende trotzdem oft in Kaiseraugst. Entsprechend stark beansprucht wurde die Infrastruktur. Die letzte Sanierung liegt 15 Jahre zurück.
Keine Probleme mit der Nachbarschaft
Probleme mit der Nachbarschaft gebe es in Basel kaum, sagt Stéfanie Balzer von der Basler Allmendverwaltung. «Die kann man an einer Hand abzählen», sagt sie und verweist auf die Platzwartin, die jeweils schnell zur Stelle sei und Probleme lösen könne.
Meist gehe es um Waschmaschinen, die Fahrende auf den Platz stellten, statt bereitgestellte zu nutzen. Probleme, bei denen die Platzwartin jeweils Lösungen finde. Ihr Pensum ist deswegen bereits aufgestockt worden, so wie es auch der Evaluationsbericht vorschlägt.