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Genfer Staatsrat Pierre Maudet will vorerst weitermachen
Aus Tagesschau vom 26.06.2019.
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Fall Pierre Maudet «Ich gehe nur ungern den einfachen Weg»

Gegen den Genfer Staatsrat Pierre Maudet laufen nach wie vor Verfahren wegen angeblicher Steuer-Tricksereien und illegaler Annahme von Geschenken. Noch ein paar Tage, dann ist der 41-jährige Freisinnige sieben Jahre im Amt und hat damit Anspruch auf eine Rente auf Lebenszeit. Maudet weist solches Denken aber erneut weit von sich.

Pierre Maudet

Genfer Staatsrat (FDP)

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Pierre Maudet fand sehr früh seinen Weg in die Politik. Mit 15 Jahren gründete er das Jugendparlament der Rhonestadt. Sechs Jahre später tritt er in die städtische Legislative (Parlament) ein, im Alter von 29 Jahren in die Stadtregierung. 33-jährig übernimmt er für ein Jahr das Amt des Stadtpräsidenten. 2012 wird er Regierungsrat und übernimmt das Sicherheits-Departement. Ein Jahr später wird diesem der Bereich Wirtschaft hinzugefügt.

SRF News: Was machen Sie aktuell?

Pierre Maudet: Auf Wunsch der Regierung habe ich einen Schritt zurück gemacht – bin ins zweite Glied getreten. Obwohl ich damit nicht einverstanden war. Jetzt konzentriere ich mich vor allem auf die wirtschaftliche Entwicklung im Kanton Genf.

Sie können nicht mehr so wichtige Geschäfte führen – sind quasi nur noch ein halber Staatsrat. Wieso tun Sie sich das an?

Ich habe in meiner politischen Karriere schon des Öfteren Gegenwind verspürt. Aber ich bin ein Kämpfer – für den Kanton und die Wirtschaft.

Aber wäre es nicht einfacher zu sagen: Ich trete zurück?

Ich gehe nur ungern den einfachen Weg. Und was würde es bringen – mehr Ruhe in Genf? Das glaube ich nicht. Am Ende will die Bevölkerung Resultate sehen. Und ich habe in meiner Amtszeit gezeigt, dass ich diese erbringen kann.

In der Öffentlichkeit wird vielfach spekuliert, dass Sie im Amt ausharren, um in den Genuss einer automatischen Rente zu kommen.

Die Rente erhalte ich nur, wenn ich es verlange. Das passiert nicht automatisch.

Sie würden sie also gar nicht verlangen?

Wahrscheinlich nicht. Ich bin 41 Jahre alt und werde auch nach meiner politischen Karriere weiter arbeiten, vielleicht auf einem ganz anderen Gebiet. Dass es eine Absicherung gibt für Leute wie mich, die einmal Regierungsrat gewesen sind, ist normal. Sie ist aber eigentlich für Ältere gedacht, die 60 oder 65 Jahre alt sind und nach dem Ausscheiden aus dem Amt in Rente gehen.

Es ist Blödsinn, mir so etwas zu unterstellen.

Sie bleiben also nicht im Amt, um einen Anspruch auf die Rente zu haben?

Nein, überhaupt nicht. Und die Leute, die mich kennen, wissen auch, dass es Blödsinn ist, mir so etwas zu unterstellen.

Aber Sie haben wiederholt gelogen?

Ich gebe zu, dass war ein Fehler. Aber ob es strafbar war oder nicht, diese Frage ist noch offen. Ich denke, dass es das nicht war. Die Justiz wird darüber entscheiden, und dann wird man sehen.

Wenn Leute in Ihrem Bereich Fehler gemacht haben, mussten sie sehr schnell gehen. Messen Sie da in Ihrem eigenen Fall nicht mit zweierlei Mass?

Nein, ich habe immer die Unschuldsvermutung respektiert. Ich war zwar streng, aber das bin ich auch mit mir.

Das Gespräch führte Mirjam Mathis.

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