- Die Luzerner Polizei lässt rechtlich überprüfen, ob der FC Luzern bei einem Fussballspiel gegen Auflagen verstossen hat.
- Nach Gewaltvorfällen bei einem FCL-Auswärtsspiel hatten die Behörden die Schliessung des Heimsektors verfügt.
- Der FC Luzern hatte in der Folge den Heimsektor zwar abgesperrt, verlegte die Fankurve allerdings einfach in einen anderen Sektor.
Im Fokus steht das Fussballspiel des FCL gegen den Yverdon Sport Club vom 26. Oktober. Die Luzerner Polizei als Bewilligungsbehörde hatte für jenes Heimspiel mehrere Massnahmen verfügt. Unter anderem eben die Sperrung des Heimsektors.
Dies als Sanktion. Denn bei einem vorangegangen Auswärtsspiel des FCL gegen die Young Boys war es in Bern zu Gewaltvorfällen gekommen.
Präsident Stefan Wolf kassiert Anzeige
Die jetzige Anzeige richtet sich an den FC Luzern respektive seinen Präsidenten Stefan Wolf. «Wir wollen überprüfen lassen, ob die Verlegung des Fansektors rechtens war oder nicht», sagt Christian Bertschi, Sprecher der Luzerner Polizei.
Nun liegt der Ball bei den Strafuntersuchungsbehörden. Wolf droht eine Busse.
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Bild 1 von 3. Der Heimsektor blieb beim Spiel gegen den Yverdon Sport Club am 26. Oktober zwar geschlossen... Bildquelle: Keystone/Philipp Schmidli.
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Bild 2 von 3. ...die Fankurve fieberte dann aber einfach auf der Gegentribüne mit dem FC Luzern mit. Bildquelle: Keystone/Philipp Schmidli.
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Bild 3 von 3. FCL-Präsident Stefan Wolf hat deshalb nun eine Anzeige kassiert. Bildquelle: Keystone/Urs Flüeler.
Bei diesem Vorfall sei erstmals das nationale Kaskadenmodell zum Zug gekommen, sagt Bertschi weiter. «Für die Luzerner Polizei als Bewilligungsbehörde beinhaltete die Umsetzung des Kaskadenmodells noch die eine oder andere Unklarheit.»
Diese könnten nun mit einer juristischen Abklärung ausgeräumt werden. Davon würden allenfalls auch weiter Super-League-Clubs profitieren.
FC Luzern nimmt Anzeige zur Kenntnis
Der FC Luzern bestätigt auf Anfrage die Anzeige gegen den Verein und gegen Präsident Stefan Wolf. Man nehme diese zur Kenntnis. Wolf sei von der Polizei zu einer Einvernahme eingeladen worden. Bevor dies nicht passiert ist, gibt der FC Luzern keinen weiteren Kommentar ab.
Der Club ist immer noch der Ansicht, am 26. Oktober rechtlich korrekt gehandelt zu haben. Der FCL stellte sich damals auf den Standpunkt, nur so habe der Verein die Sicherheit im Stadion gewährleisten können. Vom Vorwurf, mit diesem Vorgehen tanze man den Behörden auf der Nase herum, distanzierte sich der FCL. Das Vorgehen beim Match sei mit den Behörden abgesprochen gewesen.
Fans haben sich «grundsätzlich korrekt verhalten»
Seit der Sektor-Sperrung Ende Oktober galt für den FC Luzern während fünf Spielen eine Bewährungsphase. Die Frist ist nun abgelaufen. Weitere Massnahmen seien keine nötig, schreibt die Luzerner Polizei.
«Die Fans des FC Luzern haben sich während der Bewährungsfrist grundsätzlich korrekt verhalten.» Der Polizei seien keine Vorfälle von Fangewalt oder Pyros im Stadion bekannt.