- Eine falsche Internetadresse auf einem Info-Flyer zur Steuererklärung hat Folgen für die Basler Steuerverwaltung.
- Der Link zur Anmeldung führt zu einer Adresse auf den Bahamas.
- Statt die Anleitung neu zu drucken, entschied sich die Steuerverwaltung, die Internetadresse zu kaufen.
«Rufen Sie immer zuerst www.eSteuern.BS/private auf», lautet der erste Punkt auf dem Flyer, der vor Kurzem an über 100'000 Steuerpflichtige im Kanton Basel-Stadt verschickt wurde. Doch in der Adresse fehlen ein Punkt und zwei entscheidende Buchstaben, nämlich «.ch».
Die Endung «.bs» ist zwar das Kürzel des Kantons Basel-Stadt, aber in der Welt der Internetnamen weist sie auf eine Adresse auf den Bahamas hin.
«Es ist sehr ärgerlich, dass dieser Fehler passiert ist. Das bedauern wir sehr», sagt David Weber, Sprecher des Finanzdepartements Basel-Stadt, zu dem die Steuerverwaltung gehört. Passiert sei der Fehler, als man die Adresse von der Webseite auf den Flyer übertragen habe.
Und nun? Um den Fehler auszubügeln, habe es laut Weber zwei Optionen gegeben. Entweder man druckt und verschickt den Flyer neu oder man kauft sich die Internetadresse eSteuern.bs auf den Bahamas und macht auf einer Homepage den Verweis auf die richtige Adresse in die Schweiz.
Der neue Druck und Versand eines neuen Flyers braucht Zeit und wäre sehr teuer.
Schnell war klar, dass die zweite Lösung günstiger und einfacher ist. «Der Druck und Versand eines neuen Flyers braucht Zeit und wäre sehr teuer», erklärt Weber. Er schätzt die Kosten auf über 100'000 Franken. Die Adresse auf den Bahamas gibt es jedoch bereits ab 900 Franken. Deshalb habe man sich für den Kauf der Adresse entschieden.
In Zukunft sollen also alle, welche die Adresse eSteuern.bs eintippen, auf die richtige Seite esteuern.bs.ch gelotst werden. Weber versichert, dass man sich als User in Bezug auf die Sicherheit keine Sorgen machen müsse. Denn heikle Steuerdaten gingen nicht über einen Server auf den Bahamas. «Es werden keine Daten transferiert. Es gibt lediglich einen Verweis auf die richtige Seite.»
Es könne allerdings noch einen Moment dauern, bis Basel-Stadt seine neue Internetadresse in der Karibik für die Umleitung tatsächlich nutzen kann. Zuständig seien die Behörden auf den Bahamas, und der ganze Registrierungsprozess sei noch im Gang. «Da haben wir leider keinen Einfluss darauf. Wir hoffen einfach, dass das so schnell wie möglich passiert.»
Die Zeit drängt. Bereits ab nächster Woche können die Basler Steuerpflichtigen ihre Steuererklärung für das Jahr 2024 online ausfüllen.